Der poli­ti­sche Vorkämpfer

Für ihre Heimat im Einsatz: Das 442. Infanterie-Regiment 1944 in Frankreich.
Für ihre Hei­mat im Ein­satz: Das 442. Infan­te­rie-Regi­ment 1944 in Frank­reich. public domain/​wikimedia
Der verstorbene US-Sentaor Daniel Inouye.
Der ver­stor­be­ne US-Sen­ta­or Dani­el Inouye. Foto: wikimedia/​United Sta­tes Senate

Man­che Spiel­fil­me schaf­fen es nie über das 3-Minu­ten-Sta­di­um hin­aus. Dazu gehört (bis­her) Litt­le Iron Men, von dem es seit Jah­ren einen viel­ver­spre­chen­den Trai­ler gibt. Litt­le Iron Men basiert auf einer wah­ren Geschich­te über das hel­den­haf­te 442. Infan­te­rie-Regi­ment im Zwei­ten Welt­krieg, das fast aus­schliess­lich aus Japan-Ame­ri­ka­nern bestand.

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In Ita­li­en, Süd­frank­reich und Deutsch­land kämpf­ten sie an der Front. Sie befrei­ten die fran­zö­si­sche Stadt Bruye­res und ret­te­ten eine Grup­pe von 275 texa­ni­schen Sol­da­ten aus der Umkrei­sung der Deut­schen. Mit 21 Tap­fer­keits­me­dail­len wur­de es zum meist aus­ge­zeich­ne­ten Regi­ment der US-Mili­tär­ge­schich­te (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Der bekann­tes­te die­ser Eisen­män­ner ist Dani­el Inouye, der heu­te vor einem Jahr gestor­ben ist. Sei­ne mili­tä­ri­sche Lauf­bahn und vor allem sei­ne spä­te­re poli­ti­sche Kar­rie­re mach­te ihn zur Legen­de und zu einem Weg­be­rei­ter für alle Ame­ri­ka­ner mit japa­ni­schen Wurzeln. 

53 Jah­re in Washington

Für sei­ne Leis­tun­gen im Zwei­ten Welt­krieg – bei der er sei­nen rech­ten Arm ver­lor – wur­de Inouye mit der Medal of Honor aus­ge­zeich­net, die höchs­te mili­tä­ri­sche Aus­zeich­nung der ame­ri­ka­ni­schen Regie­rung. Danach begann sei­ne ein­ma­li­ge poli­ti­sche Kar­rie­re. Seit der Auf­nah­me von Hawaii als 50. Bun­des­staat der Ver­ei­nig­ten Staa­ten im Jah­re 1959 ver­trat er die­sen auf Bun­des­ebe­ne und wur­de dadurch im Reprä­sen­tan­ten­haus und spä­ter im Senat jeweils zum ers­ten japa­nisch­stäm­mi­gen Abgeordneten.

Vom 26. Juni 2010 bis zu sei­nem Tod am 17. Dezem­ber 2012 war er als dienst­äl­tes­tes­ter Sena­tor zudem «Prä­si­dent pro tem­po­re». Damit war er nach dem Vize­prä­si­den­ten und dem Spre­cher des Reprä­sen­tan­ten­hau­ses an Num­mer drei bei der Nach­fol­ge­re­ge­lung des US-Prä­si­den­ten im Unglücksfall. 

Inouye figu­riert in zahl­rei­chen Sta­tis­ti­ken an vor­ders­ter Front. Schaut man sich die Amts­zeit­lis­te des Kon­gres­ses (Reprä­sen­tan­ten­haus und Senat) an, schafft es Inouye mit sei­nen 53 Jah­ren und 118 Tagen (21. August 1959 bis 17. Dezem­ber 2012) auf den vier­ten Platz der ewi­gen Bes­ten­lis­te. Auf der Lis­te des Senats, zu dem er seit dem 3. Janu­ar 1963 gehör­te, ist er gar auf dem zwei­ten Rang.

In der US-Poli­tik angekommen

Und wie sieht es ein Jahr nach dem Tod von Weg­be­rei­ter Inouye mit japa­nisch­stäm­mi­gen Poli­ti­kern in den USA aus? In den bei­den Kam­mern des Bun­des­staa­tes Hawaii gibt es zahl­rei­che Abge­ord­ne­te mit japa­ni­schen Wur­zeln. Man könn­te sagen, dass der Staat Hawaii zum Inku­ba­tor für japa­nisch­stäm­mi­ge Poli­ti­ker auf natio­na­ler Ebe­ne gewor­den ist.

Zwei für Hawaii: Barack Obama und Mazie Hirono.
Zwei für Hawaii: Barack Oba­ma und Mazie Hiro­no. Screen­shot: youtube/​mazieforhawaii

Allei­ne auf der Wiki­pe­dia­sei­te Ame­ri­can Poli­ti­ci­ans of Japa­ne­se Descent fin­den sich 57 Namen. Über vie­le die­ser «Erben» von Inouye lies­sen sich eige­ne Geschich­te schrei­ben. Die wenigs­ten schaf­fen es jedoch auf die natio­na­le Büh­ne. Eine der weni­gen, die es geschafft haben, ist die in der japa­ni­schen Prä­fek­tur Fuku­shi­ma gebo­re­ne Mazie Hiro­no (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Was bleibt, ist die Fra­ge, wie lan­ge es wohl noch dau­ern wird, bis nach dem ers­ten schwar­zen Prä­si­den­ten ein­mal eine Per­son mit asia­ti­scher Her­kunft zum Prä­si­den­ten der Ver­ei­nig­ten Staa­ten gewählt wer­den wird. Mazie Hiro­no wird es nicht wer­den, denn für die­ses Amt muss man in den USA gebo­ren wor­den sein.

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