Die beliebtesten Vornamen
In Japan gibt es bei der Auswahl des Babynamens gleich zwei Sachen zu bedenken: Die Schriftzeichen wie auch die Lesung müssen passen. In dieser Beziehung ist die japanische Sprache jedoch äusserst flexibel. Der Kreativität sind theoretisch keine Grenzen gesetzt.
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So gibt es beispielsweise den Vornamen Walzer, der sich ganz einfach aus den Schriftzeichen 1, 2 und 3 (一二三) zusammensetzt. Oder etwa der Name Kitty, der sich mit den Zeichen Prinzessin und Stern geschrieben wird (姫星) (hier eine kleine Auswahl).
Hiroto und Yuina
Die grosse Mehrheit entscheidet sich derweil für den «sicheren» Weg. Man passt sich dem aktuellen gesellschaftlichen Trend an und dieser besagt, dass im Jahr 2013 der Name Hiroto (大翔) vor Ren (蓮) und Yuma (悠真) ganz oben auf der Rangliste der beliebtesten männlichen Vornamen steht.
Das Ranking zusammengestellt hat die Website Tamahiyo, welche 3372 Namen von Neugeborenen zwischen Januar und Oktober ausgewertet hat. Demnach sind die drei besagten männlichen Namen seit drei Jahren unangefochten an der Spitze. Stets mit dabei ist auch Haruto (陽斗) . Ein Aufsteiger ist der Vorname Minato (湊), der sich vom innerhalb eines Jahres vom 10. auf den 4. vorgearbeitet hat.
Bei den Mädchen hat es mit dem Namen Yuina (結菜) eine neue Erstplatzierte. Danach folgen Hina (陽菜) und Aoi (葵). Yuina erreichte 2007 die Top-10 und hat sich seither in der Beliebtheitsskala kontinuierlich nach vorne bewegt. Dabei fällt auf, dass die weiblichen Namen in den vorderen Rängen nicht selten die Schriftzeichen für Bindung (結) und Liebe (愛) beinhalten.
Der Einfluss von Abenomics
Die Versicherungsgesellschaft Meiji-Yasuda-Seimei publiziert ebenfalls Jahr für Jahr eine Rangliste mit den beliebtesten Namen. Zur Analyse hat sie die Namen von rund 10’000 in diesem Jahr neugeborenen Babys verwendet, deren Eltern beim Unternehmen versichert sind. Auch hier bestätigt sich der Trend. Das Bild in den vordersten Rängen sieht sehr ähnlich aus, ausser dass bei den Jungs der Name Yuma an erster Stelle steht.
Meiji-Yasuda-Seimei interpretiert laut der Nikkei Shimbun die häufige Verwendung der Schriftzeichen üppig (太), gross (大) oder fliegen (翔) bei männlichen Namen als ein Ausdruck der wirtschaftlichen Erholung der vergangenen Monate. Es beinhalte den Wunsch, sein Sohn «mit kräftigen Flügelschlägen in eine schöne Zukunft fliegen zu lassen». Bei den Mädchennamen stehe derweil die «Wichtigkeit der menschlichen Beziehungen» im Mittelpunkt.
Von Daisuke bis zu Tomoko
Wie im Westen ändern die Trends auch bei den japanischen Namen alle Jahre wieder. Noch in den 1990ern galt Daiki 大輝 als äusserst populär. Anfang der 1980er war es Daisuke. Über zehn Jahre zuvor waren es noch Makoto (誠) oder Keinichi (健一).
Bei den Mädchen waren bis Anfang der 1980er-Jahre Endung mit -ko (子 kind) oder -mi (美 schön) gang und gäbe. So führten zwischen 1960 und 1980 Namen wie Yumiko, Naomi, Tomoko oder Emi die Listen der beliebtesten Namen an. Spätestens seit Mitte der 1980er-Jahre gelten diese Endungen jedoch als veraltet. Seither dominieren Vornamen wie Ai, Misaki, Sakura, Aoi, Hina oder eben Yuina.
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