Englisch sprechen lernen
Japans Kinder sollen künftig besser Englisch sprechen. Mit diesem Vorsatz hat das japanische Bildungsministerium angekündigt, das der Englischunterricht in der Junior High School (von 12 bis 15) auch künftig in englischer Sprache gehalten werden soll.
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Für die Jugendlichen in der Highschool (ab 15 Jahren) ist dies bereits seit diesem Jahr Tatsache. Auch ihr Schulplan für die englische Sprache soll gemäss der neuen Regulierung noch einmal intensiviert werden.
Gleichzeitig wird der Englischunterricht neu auch für die Grundschüler ab dem 8. Lebensjahr eingeführt. Mindestens ein bis zwei Schulstunden pro Woche sollen die Jüngsten mit der Weltsprache in Kontakt kommen. Erst vor zwei Jahren wurde Englisch zaghaft als Pflichtfach für die älteren Grundschüler eingeführt (Asienspiegel berichtete).
Auf den hinteren Rängen
Ab 2018 soll mit der Umsetzung begonnen werden, 2020 wird das System dann flächendeckend eingeführt. Der Unterricht in englischer Sprache sei eine Anpassung an die heutigen globalen Anforderungen für junge Leute, heisst es im Bildungsministerium. Es ist eine reichlich späte Erkenntnis.
Seit Jahren schneiden die japanischen Schüler bei Englischprüfungen wie dem TOEFL regelmässig schlecht ab. Japan kam in der TOEFL-Länderrangliste von 2007 auf den 136. Platz von insgesamt 161 Nationen zu liegen. Selbst Nordkorea war mit dem 111. Platz noch besser bedient. Auch China mit dem 99. und Südkorea mit dem 72. Platz liessen Japan locker hinter sich.
In Japans Schulen wird der Fokus vornehmlich auf das geschriebene Englisch gesetzt. In dieser Disziplin schneiden Schüler im internationalen Vergleich in Asien durchaus gut ab (Asienspiegel berichtete). Die Rolle des Sprachlehrers übernehmen gewöhnlich junge Personen aus englischsprachigen Ländern, die mit Stipendien von der japanischen Regierung bezahlt wurden.
Tokio macht vorwärts
Mit der angekündigten Reform hofft nun Bildungsministerium, die gesprochenen Englischfähigkeiten der Schüler fast allen Schulstufen verbessern zu können. Vor der grössten Herausforderung stehen die japanischen Lehrer selbst, die bislang die englische Sprache auf Japanisch unterrichteten.
«Ich bin ziemlich besorgt darüber, da ich diese Unterrichtsform nie gelernt habe», erklärt ein Englisch-Lehrer einer Junior High School in Tokio der Mainichi Shimbun. Andere Lehrkräfte zweifeln an der Wirkung des mündlichen Fremdsprachenunterrichts, wenn viele Kinder im Grundschulaltern nicht einmal der eigenen Sprache mächtig seien.
Für Tokios Gouverneur Naoki Inose kommen die Reformen derweil zu spät. Er möchte, dass die Japaner bereits an den Sommerspielen 2020 ihre Gäste auf Englisch empfangen können. Aus diesem Grund hat er eine Massnahme angekündigt, die es jährlich 200 Lehrkräften ermöglicht, mit einem dreimonatigen Auslandsaufenthalt die Englischfähigkeiten zu verbessern. Ausserdem möchte er die Zahl der Lehrer aus englischsprachigen Ländern erhöhen.
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