Homo-Ehe unerwünscht

Mit blauen und rosa-farbenenen Transparenten protestierten mehrere zehntausend Taiwaner vor dem Präsidialamt in Taipeh. Senioren, Jugendliche und Familien mit Kindern sind dem Aufruf der Organisatoren gefolgt. Unter dem Motto «Sichert das Glück der nächsten Generation» füllten sie die Strassen in Taipehs Regierungsbezirk.
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«Wir respektieren Homosexuelle», rufen die Veranstalter von der Bühne, doch man dürfe das Eherecht nicht ändern. Wenn das Gesetz geändert werde, würde zwischen Ehemann und Ehefrau nicht mehr unterschieden, befürchten die Demonstranten.

300’000 protestieren gegen Homo-Ehe
Gemäss den Veranstaltern waren es über 300’000 Teilnehmer, die Polizei bezifferte die Teilnehmerzahl auf rund 50’000. Während die Gegner vor dem Präsidialamt protestierten, demonstrierten mehrere hundert Unterstützer der Eheöffnung vor dem Parlament.
Die beiden Kundgebungen fanden nur wenige hundert Meter voneinander statt. Einige der Teilnehmer lieferten sich heftige verbale Auseinandersetzungen, während die Gegner der Homo-Ehe mit Menschenketten versuchten die Befürworter von der Demo fern zu halten. Es kam jedoch zu keinen gewaltsamen Zusammenstössen zwischen den beiden Gruppen.
Für die Eheöffnung setzt sich die Taiwan Alliance to Promote Civil Partnership Rights (TAPCPR). «Solange uns nicht die selben Rechte zugestehen, kann von echtem Respekt keine Rede sein», sagt die TAPCPR-Vorsitzende Hsu Hsiu-wen gegenüber Asienspiegel. Sie verstehe das Argument nicht, dass mit der Ehe-Öffnung die heterosexuellen Ehen unterwandert würden. Nicht die Befürworter würden die Ehe zerstören, so Hsu weiter, sondern die Gegner würden die Ehe anderen vorenthalten wollen.
Anfang Oktober übergab die TAPCPR drei Gesetzesentwürfe ans taiwanische Parlament: Die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare, ein Partnerschaftsgesetz, sowie die eingetragene Beziehung für mehr als zwei Personen (mehr dazu hier).

Zwei Frauen durften ausnahmsweise heiraten
In den vergangenen Jahren sind in Taiwan mehrere Bemühungen gescheitert, die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare – sowohl auf der politischen wie auf der juristischen Ebene. Eine Ausnahme machte die Behörde jedoch für zwei Frauen, da eine Partnerin bei der Ehe-Schliessung noch als Mann registriert war (Asienspiegel berichtete).
Gemäss mehreren Umfragen unterstützt gut die Hälfte der taiwanischen Bevölkerung eine Ehe-Öffnung. Präsident Ma Ying-jeou sagte kürzlich, die Ehe sei ein Menschenrecht, andererseits brauche es zuerst einen Konsens in der Gesellschaft bevor man die Ehe für Homosexuelle öffnen könne, so die News-Agentur CNA.
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