Natür­li­che Landgewinnung

Nijima zwischen dem 21. November (links) und dem 26. Dezember 2013 (rechts).
Niji­ma zwi­schen dem 21. Novem­ber (links) und dem 26. Dezem­ber 2013 (rechts). Screen­shot: FNN News

Rund 1000 Kilo­me­ter süd­lich von Tokio liegt die unbe­wohn­te 29 Hekta­ren klei­ne Mini­in­sel Nis­hi­no­shi­ma, die streng genom­men eine Vul­kan­in­sel ist. Nun hat die­ses zu Japan gehö­ren­de Eiland seit Novem­ber einen vul­ka­ni­schen Nach­barn erhal­ten, der sich von Tag zu Tag immer höher und brei­ter aus dem Meer erhebt.

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Ein anhal­ten­der Mag­ma­nach­schub sorgt für die rasche Ent­ste­hung der Insel. Einen offi­zi­el­len Namen hat das Ter­ri­to­ri­um noch nicht. «Niji­ma», die neue Insel, nen­nen die japa­ni­schen Medi­en den klei­nen Bru­der von Nis­hi­no­shi­ma. Nicht immer blei­ben die­se neu­en Inseln lan­ge bestehen, doch im Fal­le von Niji­ma ste­hen die Chan­cen gemäss Exper­ten gut.

Am 21. Novem­ber hat­te die neue Insel durch die stän­di­gen Vul­ka­n­erup­tio­nen eine Grös­se von 10’000 Qua­drat­me­tern erreicht. Nur einen Monat spä­ter ist Niji­ma auf 150’000 Qua­drat­me­ter ange­wach­sen. Und offen­bar ist das Eiland nun dar­an, mit Nis­hi­no­shi­ma zusam­men­zu­wach­sen, wie aktu­el­le Bil­der der japa­ni­schen Küs­ten­be­hör­de zei­gen. Bereits an zwei Stel­len sind Land­brü­cken ersichtlich.

Kein neu­es Phänomen

Damit erüb­rigt sich wohl die offi­zi­el­le Namens­ge­bung für die neue Insel, da es sich aktu­ell um eine natür­li­che Erwei­te­rung von Nis­hi­no­shi­ma han­delt. Dank des anhal­ten­den Aus­stos­ses von Lawa und Vul­kan­asche wird sich das Ter­ri­to­ri­um wohl um noch ein paar wei­te­re Hekta­ren vergrössern.

Übri­gens ist die­ses Phä­no­men für die­se Gegend nichts Neu­es. Bis Anfang der 1970er-Jah­re war Nis­hi­no­shi­ma noch eine klei­ne grü­ne Insel. Anhal­ten­de Vul­ka­n­erup­tio­nen auf dem Mee­res­grund 400 Meter öst­lich der Insel erwei­ter­ten zwi­schen 1973 und 1974 das Eiland. Damals dau­er­te es laut der Yomi­uri Shim­bun jedoch 9 Mona­te bis sich eine Land­brü­cke bildete.

Dau­ern die aktu­el­len Vul­kan­aus­brü­che noch wei­te­re Mona­te an, könn­te die Insel noch ein­mal um ein Viel­fa­ches anwach­sen. Die japa­ni­sche Regie­rung freut es. «Bis­lang hat sich die Insel mit der Land­brü­cke in Rich­tung Nor­den erwei­tert. Soll­te sie jedoch künf­tig in Rich­tung Süden wach­sen, könn­te dies womög­lich unse­re Hoheits­ge­wäs­ser erwei­tern», erläu­tert ein Ver­tre­ter des Kabi­netts der Sank­ei Shim­bun.

Die Ein­woh­ner der Ogasawara-Inseln

Nis­hi­no­shi­ma gehört zu den Ogasa­wa­ra-Inseln (auch als Bonin-Inseln bekannt), die wie­der­um ver­wal­tungs­tech­nisch Teil der Prä­fek­tur Tokio sind. Die rund 1000 Kilo­me­ter süd­lich von der Haupt­stadt gele­ge­ne, weit ver­streu­te Insel­grup­pe ist seit 1876 Teil des japa­ni­schen Staats­ge­biets und bis heu­te mehr­heit­lich unbe­wohnt. Aus­nah­men bil­den Chi­chi-jima und Haha-jima, wo rund 2500 Men­schen leben. Bei­de Orte sind rund 130 Kilo­me­ter öst­lich von Nis­hi­no­shi­ma gele­gen und per Schiff von Tokio aus erreich­bar. Die Fahrt nach Chi­chi-jima dau­ert 25 Stunden.

Die wohl bekann­tes­te Insel der Regi­on ist Iwo-jima (Asi­en­spie­gel berich­te­te), wel­che im Zwei­ten Welt­krieg zum Schau­platz einer der blu­tigs­ten Schlach­ten zwi­schen japa­ni­schen und ame­ri­ka­ni­schen Trup­pen wurde.

Nach dem Zwei­ten Welt­krieg blie­ben die Ogasa­wa­ra-Inseln bis 1968 unter ame­ri­ka­ni­scher Kon­trol­le. Iwo Jima dient heu­te als klei­ner Mili­tär­stütz­punkt für die japa­ni­sche Mari­ne, zum Betre­ten der Insel ist eine Son­der­ge­neh­mi­gung notwendig.

Die Nach­fah­ren der west­li­chen Siedler

Die ers­ten stän­di­gen Bewoh­ner auf den Ogasa­wa­ra-Inseln stamm­ten übri­gens aus dem Wes­ten und Hawaii. 1830 sie­del­ten sie in Chi­chi-Jima unter dem Aben­teu­rer Natha­ni­el Savory an. Eini­ge sei­ner Nach­fah­ren leben bis heu­te auf Chi­chi-Jima. Eine Repor­ta­ge der New York Times hat ihre abwechs­lungs­rei­che Geschich­te nacherzählt.

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