Das Spezialvisum für Kyoto
Bislang durfte man als Ausländer eine Kochschule in Japan besuchen. Die Möglichkeit das Erlernte auch in einem traditionellen japanischen Restaurant umzusetzen, bevor man zurück in die Heimat fliegt, blieb aber den allermeisten verwehrt. Eine Visumskategorie für diesen Fall gab es nicht (Asienspiegel berichtete). Wer hier in einem japanischen Restaurant Erfahrung sammeln wollte, musste das auf eigene Kosten tun.
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Bislang gewährte das Justizministerium einzig ein Visum für Chefköche, die eine bestimmte ausländische Küche beherrschen und damit unabdingbar für den Betrieb eines spezialisierten Restaurants sind. Zu Jahresbeginn ändert sich das nun.
Mit der Aufnahme der traditionellen japanischen Küche in das Weltkulturerbe (Asienspiegel berichtete) bietet die japanische Regierung den ausländischen Köchen ab sofort einen erleichterten Zugang in die Welt der japanischen Gastronomie.
Kochzone Kyoto
Der Anfang wird laut der Asahi Shimbun in Kyoto gemacht, wo seit jeher die klassische japanische Küche gelebt wird. Die alter Kaiserstadt ist diesbezüglich zur «Speziellen Visumszone» erklärt worden. Hier sollen ausländische Köche, die sich in der japanischen Küche weiterbilden möchten, ein Visum erhalten.
Damit wird ihnen ein gesamtheitlicher Einblick in die japanische Gastronomie gewährt werden, in der Hoffnung, dass die Kunst des Washoku auch im Ausland möglichst originalgetreu umgesetzt wird.
Zurzeit gibt es weltweit rund 55’000 japanische Restaurants. 90 Prozent davon werden von Personen geführt, die nicht Japaner sind. Die Konsequenz daraus ist, dass an vielen Orten Gerichte serviert werden, die nur noch entfernt mit der japanischen Esskultur zu tun haben (Asienspiegel berichtete). Das Spezialvisum soll dieser Entwicklung Gegensteuer geben.
Ein Franzose erhält das erste Spezialvisum
Das Visum für Kyoto beantragen dürfen alle Köche, die bereits in einem Restaurant im Ausland arbeiten. Maximal zwei Jahre wird das Visum gültig sein. Der Erste, der in den Genuss dieses Visums kommt ist ein 20-jähriger Franzose. Im Februar wird er seine Ausbildung im vornehmen Kyotoer Restaurant Kikunoi beginnen.
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