Japans Mag­lev für die USA

Ein Maglev auf der Teststrecke in der japanischen Präfektur Yamanashi.
Ein Mag­lev auf der Test­stre­cke in der japa­ni­schen Prä­fek­tur Yama­na­shi. Foto: wikimedia/​Yose­mi­te

Japans Magnet­schwe­be­bahn soll der­einst mit einer Spit­zen­ge­schwin­dig­keit von 500 km/​h die Fahr­zeit zwi­schen den Metro­po­len Tokio und Nago­ya von der­zeit 90 auf 40 Minu­ten ver­kür­zen. Ver­läuft alles nach Plan wird spä­tes­tens 2027 der ers­te soge­nann­te Mag­lev den Betrieb auf­neh­men (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

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Für Japans Betrei­ber JR Tokai ist dies der ers­te kom­mer­zi­el­le Auf­trag. Um die teu­ren Ent­wick­lungs­kos­ten für den futu­ris­ti­schen Zug mög­lichst wie­der ein­zu­spie­len, sol­len auch Abneh­mer in Über­see gefun­den wer­den. Dafür ist der Staat Japan bereit, gross­zü­gig zu helfen.

Ein Kan­di­dat für eine Mag­lev-Stre­cke fin­det sich an der US-Ost­küs­te. Dort plant die US-Regie­rung seit Jah­ren den Bau einer Hoch­ge­schwin­dig­keits­li­nie. In einer ers­ten Etap­pe sol­len die Haupt­stadt Washing­ton mit der 60 Kilo­me­ter ent­fern­ten Stadt Bal­ti­more ver­bun­den wer­den. Nur noch 15 Minu­ten wür­de dann die Fahrt dauern.

In einer Stun­de von Washing­ton nach New York

In einem zwei­ten Schritt, so die Pla­nung, könn­te die Stre­cke bis nach New York oder gar Bos­ton ver­län­gert wer­den, das 730 Kilo­me­ter von der US-Haupt­stadt weg ist. Die Rei­se­zeit zwi­schen Washing­ton und New York wür­de sich somit auf eine Stun­de ver­kür­zen. Zur­zeit ver­bin­det der Amt­rak-Ace­la die bei­den US-Metro­po­len in drei Stunden.

Die Rea­li­sie­rung benö­tigt jedoch viel Geld, das der­zeit der US-Regie­rung fehlt. Allei­ne die ers­te Etap­pe wür­de bis zu 8 Mil­li­ar­den Dol­lar ver­schlin­gen. Bereits im Novem­ber 2013 schlug Pre­mier­mi­nis­ter Shin­zo Abe daher eine spe­zi­el­les Geschäft vor. Japan wür­de die Kos­ten für den Bau der Mag­lev-Stre­cke bis nach Bal­ti­more tra­gen, sag­te er damals laut der New York Times.

Ein Pres­ti­ge­pro­jekt für Abe

Ganz ein­hal­ten wird Abe das Ver­spre­chen nicht. Inzwi­schen hat sich jedoch her­aus­kris­tal­li­siert, wie eine Finan­zie­rungs­hil­fe aus­se­hen könn­te. Die Regie­rung in Tokio wür­de dem­nach über die Japan Bank of Inter­na­tio­nal Coope­ra­ti­on ein rund 5 Mil­li­ar­den Dol­lar schwe­res Dar­le­hen für das US-Magnet­schwe­be­bahn-Pro­jekt zwi­schen Washing­ton und Bal­ti­more spre­chen, wie die Asahi Shim­bun berichtet. 

Im Gegen­zug wür­de JR Tokai den lukra­ti­ven Auf­trag zum Bau des US-Mag­levs erhal­ten. Für Pre­mier­mi­nis­ter Shin­zo Abe ist der Export des japa­ni­schen Magnet­schwe­be­bahn-Tech­nik Chef­sa­che. Es ist ein Pres­ti­ge­pro­jekt, mit dem er der Welt zei­gen will, dass Japan noch immer zu den tech­no­lo­gi­schen Vor­rei­tern zählt.

Noch ist in die­ser Sache nichts ent­schie­den. In den USA befürch­tet man, dass die Kos­ten bei einem sol­chen Pro­jekt explo­die­ren könn­ten. Selbst in Japan ist noch nicht klar, wie teu­er die neue Tech­no­lo­gie am Ende zu ste­hen kom­men wird. Mit bis zu 100 Mil­li­ar­den US-Dol­lar rech­net man für die Mag­lev-Stre­cken zwi­schen Tokio und Osaka.

Japa­ni­sche U-Bahn für Washington

Übri­gens ist Kawa­sa­ki Hea­vy Indus­tries beim Export von Bahn­tech­no­lo­gie in die USA bereits mit gutem Bei­spiel vor­an­ge­gan­gen, wie die Sank­ei Shim­bun berichtet.

Die neu­en Züge der Washing­to­ner U-Bahn wur­de vom japa­ni­schen Unter­neh­men erbaut. Bis 2018 sol­len 748 Wagen in die US-Haupt­stadt gelie­fert wer­den. Kawa­sa­ki Hea­vy Indus­tries wird dies rund 1,48 Mil­li­ar­den US-Dol­lar einbringen.

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