Frühstücken an der Uni
Japans junge Generation isst kein Frühstück. Dies ergab eine Studie der Regierung. Demnach verzichten 20 Prozent der Studenten auf eine morgendliche Verpflegung, weil sie länger schlafen möchten, zu beschäftigt seien oder einfach zu faul.
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Auch eine Umfrage der Daito Bunka Universität in der Präfektur Saitama kam zu einem ähnlichen Resultat, wie die Mainichi Shimbun berichtet. 30 Prozent ihrer Studenten würden sich nur mangelhaft ernähren am Morgen. Vielen reicht eine Portion Instant-Nudeln, andere essen gar nichts. Eine Umfrage der Universität Ritsumeikan hat SankeiBiz sogar ergeben, dass fast 40 Prozent ihrer Studenten nur ab und zu oder gar nie frühstücken.
Mit leerem Magen lässt sich bekanntlich weniger gut denken. Dies führt dazu, dass viele Studenten schon gar keine morgendlichen Stunden besuchen, oder wegen des Hungergefühls sich beim Unterricht nicht wirklich konzentrieren können. Das neue Leben alleine, weit weg vom Elternhaus, bringt den Tagesrhythmus des Studenten gehörig durcheinander.
Das neue morgendliche Angebot
Diese Erkenntnis hat in Japan zu einer neuen Bewegung geführt. Immer mehr Universitäten bieten in ihren Kantinen nun auch ein reichhaltiges, traditionell japanisches Frühstück an. Fisch, Reis, Miso-Suppe und zahlreiche kleine Gemüsebeilagen sorgen für einen vollen Magen bis zur Mittagsstunde.
So führte die Universität Ritsumeikan im Dezember in einer Testphase ein üppiges Frühstück für billige 100 Yen ein, wie UNN News berichtet. Die zusätzlichen 160 Yen Kosten für das Essen wurden von einer Elternvereinigung getragen.
Das Projekt ist ein Erfolg. Über 300 Studenten machen jeden Morgen vor 9 Uhr davon Gebrauch. Die Zahl der Studenten an der Ritsumeikan, die nun regelmässig frühstücken, hat sich mehr als verdoppelt. Aus diesem Grund hat sich die Universität entschieden, das Frühstück in ihren Campus-Kantinen zum festen Angebot zu machen.
Gratis-Frühstück in Tochigi
Andere Universitäten wie die Daito Bunka in Saitama, Tsukuba Gakuin in Ibaraki oder die Universität Fukuoka haben nachgezogen und bieten ihren Studenten ebenfalls ein kostengünstiges, subventioniertes Frühstück an.
Die Universität Hakuoh in der Präfektur Tochigi geht sogar seit einigen Jahren soweit, dass jeweils im April, wenn in Japan das neue Studienjahr beginnt, das Frühstück komplett gratis ist und danach für 100 Yen angeboten wird. So gewöhne man die Studenten bereits von Anfang an an einen geregelten Tagesablauf, heisst es laut SankeiBiz.
Neben vollen Bäuchen, einem geregelten Tagesablauf, konzentrierten Studenten und besser besetzten Unterrichtsstunden hat das neue universitäre Angebot zudem den Vorteil, den jungen Studenten das reichhaltige, gesunde japanische Frühstück wieder näher zu bringen. Denn es ist heutzutage so, dass viele junge Japaner den wenig nahrhaften westlichen Toast dem grillierten Fisch, dem Reis, der Gemüsbeilage und der Miso-Suppe vorziehen.
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