Japan versinkt im Schnee

Während Europa dieses Jahr einen verhältnismässig milden Winter erlebt, hat auf Japans Hauptinsel Honshu eine Mischung zwischen kalter Luft und einem Tiefdruckgebiet zum zweiten Mal innerhalb einer Woche zu starken Schneefällen geführt. In der Stadt Kofu, Präfektur Yamanashi, fielen 85 Zentimeter Neuschnee. So viel gab es seit Beginn der Messung 1894 nicht.
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In Nara, im Südwesten des Landes, hat es seit 24 Jahren nicht mehr so stark geschneit. Die japanische Wetterbehörde hatte schon im Vorfeld für die gesamte Region eine Wetterwarnung herausgegeben. Selbst Tokio wurde abermals in ein Schneegewand gehüllt. Laut der Nikkei Shimbun hat die Hauptstadt seit 45 Jahren nicht mehr so viel Neuschnee gesehen.
Verspätungen und Ausfälle
Rund 351 Shinkansen-Züge zwischen Tokio und Osaka hatten bis zu einer Stunde Verspätung, wie die Asashi Shimbun berichtet. 370’000 Menschen waren davon betroffen. Die Verbindung nach Nagano musste gar einzelne Ausfälle vermelden. Im öffentlichen Verkehr in Tokio kam es ebenfalls zu Verspätungen oder Ausfällen. Wegen der heftigen Schneefälle verletzten sich über 540 Menschen.
Viele Angestellte in Tokio gingen aus Sorge vor abendlichen Bahnausfällen früher nach Hause. Auf dem Flughafen Narita mussten die grossen japanischen Airlines JAL und ANA jeweils 130 Inlandsflüge streichen. Drei internationale Flüge mussten ebenfalls abgesagt werden. Im Tokioter Stadtflughafen Haneda waren es jeweils 70 Inlandflüge betroffen. In den Präfekturen rund um Tokio kam es in fast 10’000 Häusern zu kurzfristigen Stromausfällen.
Kaum vorbereitet
Im Gegensatz zur Westküste oder zur Nordinsel Hokkaido ist die Pazifikküste des Inselstaates selten von heftigen Schneefällen betroffen. Hier bestimmen die Hitze des Sommers und die Taifune im Herbst die Architektur. Klimaanlagen und riesige unterirdische Betonhallen, welche Unmengen von Regenwasser auffangen können, sind wichtiger als ein Zentralheizungssystem. Entsprechend schlecht ist man in Tokio gerüstet, wenn es zum abrupten Wintereinbruch kommt. Es braucht nicht viel Schnee, damit der Bahnverkehr in Schwierigkeiten gerät.
Für Japans Berggebiete sowie den Nordosten ist auch am heutigen Samstag Schnee angesagt. Der Winter wird dieses Jahr in Japan noch etwas länger andauern. Laut der japanischen Wetterbehörde ist die Chance gross, dass noch bis März weitere Tiefdruckgebiete Schnee bis nach Tokio bringen.
Ein paar winterliche Tweets aus Tokio:
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