Schnitzel mit Curry
Japans Küche gehört seit kurzem zum Weltkulturerbe. Im neuen Oishii!-Foodblog widmen wir uns ganz dem japanischen Essen, das heute überall auf der Welt zu finden ist. Wir stellen einzelne Gerichte vor, die wir in Zürich, New York, Tokio oder sonst irgendwo entdeckt haben.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Oishii! – Auf einem Edelstahlteller bekomme ich ein gewaltiges japanisches Katsu-Schnitzel in einer tiefschwarzen Curry-Sauce serviert, welche den Reis darunter komplett verdeckt. Als Beilage gibt es eine Menge fein geschnittenen Kohl, quasi als gesunder Ausgleich.
Die servierte Masse erschlägt einen und dabei habe ich noch mit der «Healthy Class» für 700 Yen (5 Euro) Vorlieb genommen. Das Schnitzel ist knusprig zubereitet, mit dem Curry schmeckt es besonders gut. Die grosszügige Portion macht einen mehr als satt.
Schnitzel und Curry, diese Kombination gibt wohl nur in Japan. Beide Gerichte haben eine lange Geschichte in Japan. Das Schnitzel, das in Japan Katsu (eine Abkürzung vom Englischen Cutlet) genannt wird, gibt es spätestens seit den 1930er-Jahren in Japan. Karē-Raisu (Curry-Reis) blickt derweil auf eine über 100-jährige Geschichte zurück. Bereits während der Meiji-Zeit (1868−1912) brachten die Briten Curry aus der damaligen indischen Kolonie nach Japan.
Katsu-Curry und Baseball
Die Vermischung dieser beiden Gerichte geht der Legende nach auf das Jahr 1948 zurück. Im Restaurant Grill Swiss im Tokioter Viertel Ginza soll der Stammkunde und damalige Baseball-Star der Yomiuri Giants, Shigeru Chiba, zum Curry-Rice stets noch ein Schnitzel bestellt haben. Und so kam es, dass der anfänglich überraschte Besitzer aus dieser Vorliebe Katsu-Karē (Katsu-Curry) erschuf. Selbst ein «Chiba-san-Katsu-Karē-Menü» gibt es heute im Grill Swiss.
Mein Katsu-Karēhabe ich in einem Ableger der Restaurantkette Go Go Curry in Ishikawa gegessen. Die am Japan-Meer gelegene Präfektur mit der Hauptstadt Kanazawa ist besonders stolz auf ihre Curry-Tradition. Die tiefschwarze Curry-Sauce und der Edelstahlteller sind ihre typischen Merkmale. Kanazawa-Curry nennt man dieses Gericht.
An diese Tradition knüpft auch Go Go Curry, dessen Gründer Hirokazu Miyamori aus Ishikawa stammt. Die noch junge Geschichte dieser Restaurantkette ist ebenfalls eng mit dem Baseballsport verbunden. Der Name «Go Go», was auf Japanisch «Fünf Fünf» bedeutet, ist eine Referenz an die Trikotnummer 55 des ehemaligen New York Yankees-Stars Hideki Matsui, der ebenfalls in der Präfektur Ishikawa geboren und aufgewachsen ist.
Die Restaurants sind in Miyamoris Welt Stadien, die riesigen Portionen das Markenzeichen von Go Go Curry. Ein Gorilla ist das unverkennbare Maskottchen.
Bis nach New York
Das Konzept ist ein Erfolg. Seit der Eröffnung des ersten Go Go Curry im Tokioter Viertel Shinjuku im Jahr 2004 ist das Restaurant auf Expansionskurs. 2007 folgte für Miyamori der logische Schritt nach New York, um Baseballstar Matsui ganz nahe zu sein. Vier Ableger gibt es inzwischen im Big Apple, auch wenn Matsui inzwischen seine Karriere beendet hat.
Auch in Brasilien, Hongkong und Indonesien gibt es Go Go Curry. Die Homebase bleibt aber weiterhin Japan, inklusive Miyamoris Heimatpräfektur Ishikawa, wo er bereits über 13 Lokale eröffnet hat.
Wir waren im: Go Go Curry in der Stadt Hakusan, Präfektur Ishikawa, Kura-mitsu 9 – 51
Website Japan: gogocurry.com
Website USA: gogocurryusa-ny.com
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken