Osakas Teigkugeln
Japans Küche gehört seit kurzem zum Weltkulturerbe. Im neuen Oishii!-Foodblog widmen wir uns ganz dem japanischen Essen, das heute überall auf der Welt zu finden ist. Wir stellen einzelne Gerichte vor, die wir in Zürich, New York, Tokio oder sonst irgendwo entdeckt haben.
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Wer in der japanischen Metropole Osaka einen Zwischenhalt macht, der kommt um Takoyaki nicht herum. Die gebratenen Teigkugeln mit Oktopus-Füllung sind der Stolz einer ganzen Region. Die Bällchen werden gewöhnlich mit der japanischen Interpretation der Worcester-Sauce in Kombination mit Mayonnaise, getrocknetem Seetang (Aonori) und Bonito-Flocken (Katsuobushi) serviert.
In unserem Fall wurden die acht Takoyaki-Kugeln in vier verschiedenen Saucen-Variationen serviert. Eine Mayonnaise-Sauce, Frühlingszwiebeln mit ein bisschen Salz, Bonitoflocken mit Soyasauce und eine scharfe Sauce. Mit dem Zahnstocher sticht man in die Takoyaki-Kugeln und führt diese zum Mund.
Doch aufgepasst. Vor dem ersten Biss ist Geduld gefragt. Das Innere der Teigkugeln ist heiss, sehr heiss sogar. Die Unvorsichtigen verbrennen sich gerne die Zunge. Einmal sicher in den Mund geführt, bieten die kleinen Kugel ein vielfältiges Esserlebnis. Der Geschmack ist angenehm süss-salzig, die Konsistenz geht von der weichen Teighülle zum festen Oktopus über. Der Hunger ist nach acht Takoyaki-Kugeln zweifellos gestillt.
Zubereitung als kleines Spektakel
Erfunden wurde Takoyaki 1935 in Osaka. Seit dieser Zeit ist es ein typisches Fastfood-Gericht geblieben, das man an einem Strassenstand kaufen kann und zumeist vor Ort verzehrt. Ein Erlebnis ist die Zubereitung geblieben. Auf einer speziellen Bratplatte, welche runde Vertiefungen hat, werden die Takoyaki zubereitet. Das Wenden der Kügelchen braucht einiges Geschick. Die Profis bereiten gleich Dutzende in kürzester Zeit zu.
Vor dem Zweiten Weltkrieg war es noch die Regel, dass man Takoyaki ganz ohne die schweren Saucen ass. Erst als nach dem Krieg die Worcester-Sauce, die gewöhnlich über das japanische Schnitzel (Tonkatsu) verteilt wird, aufkam, begann man den Teigkugeln aus Osaka einen zusätzlichen Geschmack zu verleihen.
Essen bei Wanaka
Gegessen haben wir im berühmten Takoyaki Doraku Wanaka in Sennichimae im lebendigen Osakaer Viertel Namba. Das 1961 gegründete Restaurant besteht aus einem zur Strasse hin offenen Verkaufsladen, wo man bestellt und den Köchen gleich zuschauen darf.
Der gute Ruf von Wanaka hat dazu geführt, dass sich regelmässig lange Schlangen bilden. Gleich nebenan liegt das Namba Grand Kagetsu, das legendäre Theaterhaus für Osakas berühmte Komödianten. Es kommt also immer wieder vor, dass sich hier ein lokaler Star einen Takoyaki-Snack gönnt.
Mindestens 400 Yen kosten acht Stück. Essen darf man die Takoyaki in den Räumlichkeiten hinter dem Verkaufsladen. Auf engstem Raum sind hier zahlreiche Tische aufgestellt. Im Takoyaki Doraku Wanaka erlebt der Gast in jeder Hinsicht das wahre Osakaer Lebensgefühl.
Wir waren im: Takoyaki Doraku Wanaka, Sennichimae-Honten, Osakafu Osakashi Chuoku Namba Sennichimae 11 – 19
Website: takoyaki-wanaka.com
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