Die neuste Shinkansen-Linie

Seit fünfzig Jahren gibt es den Shinkansen in Japan. Über 10 Milliarden Passagiere wurden auf dem inzwischen 2400 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitsnetz befördert. Die Regionen entlang des Japanischen Meeres konnten jedoch nie von diesem Boom profitieren, denn der überwiegende Teil des Schienennetzes wurde entlang der Pazifikküste, wo sich die meisten Grossstädte befinden, gebaut. Einzig die Städte Niigata und Akita sind bislang in den Genuss einer Verbindung gekommen.
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Nächstes Jahr nun wird die erste Linie entlang des Japanischen Meeres eröffnet (Asienspiegel berichtete). Die Schienenarbeiten, die sich über die ländlichen Präfekturen Nagano, Niigata, Toyama und Ishikawa zogen, sind seit dem 24. Mai 2014 offiziell beendet. Die Grundstruktur für die 454 Kilometer lange neue Shinkansen-Linie, welche ab 2015 Tokio mit der historischen Stadt Kanazawa in der Präfektur Ishikawa verbinden wird, steht.
Damit enden über vier Jahre andauernde Gleisarbeiten am 228 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Nagano und Kanazawa. Seit Beginn der Planung 1992 hat das Projekt laut NHK News 1,78 Billionen Yen (12,8 Milliarden Euro) verschlungen. Die Strecke von Tokio nach Nagano wurde bereits 1997 für die Olympischen Winterspiele fertiggestellt und wird seither erfolgreich unter dem Namen Nagano Shinkansen betrieben. Einmal in Betrieb genommen, wird die neue Linie aller Voraussicht nach den Namen Hokuriku Shinkansen tragen. Hokuriku ist eine Überbezeichnung für die Präfekturen Niigata, Toyama und Ishikawa.
Über eine Stunde weniger Fahrzeit
In den nächsten Monaten werden Testfahrten und Sicherheitskontrollen getätigt. Ab Frühling 2015 soll dann die offizielle Inbetriebnahme der neusten Shinkansen-Linie gefeiert werden. Eine Reise von Tokio nach Kanazawa wird dann nur noch 2 Stunden und 28 Minuten dauern. Bislang dauerte die Fahrt, bei der man einmal umsteigen musste, geschlagene 3 Stunden und 44 Minuten. Viele ziehen momentan noch die schnellere Flugverbindung vor.
An Komfort wird es nicht im Hokuriku-Shinkansen nicht fehlen. Der Betreiber JR East hat angekündigt, auch für diese Hochgeschwindigkeitslinie die neue Luxusklasse, wie sie bereits für den Zug im Nordosten existiert (Asienspiegel berichtete), anzubieten.
Die vergessene Perle
Gerade Kanazawa verspricht sich viel vom Hokuriku-Shinkansen. Die Hauptstadt der Präfektur Ishikawa wird gerne als «Little Kyoto» bezeichnet. Vom pittoresken Kenrokuen-Garten bis zu den historischen Geisha- und Samurai-Quartieren. Auf kleinstem Raum bietet die Stadt mit ihren knapp 500’0000 Einwohnern zahlreiche Sehenswürdigkeiten.
Von den US-Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg verschont, lässt sich an zahlreichen Orten noch die alte Stadtarchitektur Japans bewundern und erahnen. Trotz aller Schönheit machen sich verhältnismässig wenig westliche Touristen auf den Weg nach Kanazawa. Die Region, die während der feudalen Edo-Zeit dank des Reisanbaus zu den reichsten im Land gehörte, ist heute eine wirtschaftlich schwache Region.
Die Hokuriku-Linie wird aber nicht in Kanazawa enden. In einem dritten Bauabschnitt wird die Shinkansen-Linie in den nächsten 15 bis 20 Jahren von Kanazawa bis nach Kyoto und Osaka hinuntergezogen. Vorerst ist bis 2025 eine Streckenverlängerung in die Stadt Tsuruga in der Präfektur Fukui geplant.
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