Sala­ry­man im Sommermodus

Interpretiert CoolBiz auf seine Weise: Ein Geschäftsmann in Japan.
Inter­pre­tiert Cool­Biz auf sei­ne Wei­se: Ein Geschäfts­mann in Japan. flickr/​Jan­neM

In Japan trägt der Sala­ry­man unab­hän­gig von sei­ner Funk­ti­on einen Anzug. Mono­ton sieht es in Tokio aus, wenn die Mil­lio­nen von Ange­stell­ten am frü­hen Mor­gen zu ihrer Arbeit pen­deln. Locke­re Klei­d­erre­ge­lun­gen wie teil­wei­se im Wes­ten gibt es kaum.

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Eine Ände­rung trat erst ein, als 2005 der dama­li­ge Pre­mier­mi­nis­ter Juni­chi­ro Koi­zu­mi den Sala­ry­men eine Som­mer­mo­de ver­ord­ne­te, um den hohen Ener­gie­ver­brauch für die Kli­ma­an­la­gen in den Büros zu sen­ken. Kra­wat­ten­los, kurz­ärm­lig und mit offe­nem Kra­gen soll man in den Som­mer­mo­na­ten arbei­ten gehen. Cool Biz nann­te man die Kam­pa­gne. Der Befehl von oben zeig­te Wir­kung. In vie­len Unter­neh­men hat sich die neue Mode inzwi­schen fest etabliert.

Von Cool zu Super Cool

Cool Biz jährt sich nun bereits zum zehn­ten Mal. Seit dem 1. Mai die­ses Jah­res ist es den Sala­ry­men wie­der ein­mal erlaubt, kurz­ärm­lig und ohne Jackett zur Arbeit zu gehen. Im Gegen­zug küh­len die Fir­men ihre Büro­räu­me nicht mehr unter 28 Grad her­un­ter. Bis zum Okto­ber dau­ert die Emp­feh­lung des Umwelt­mi­nis­te­ri­ums, an die sich laut FNN News inzwi­schen 63,1 Pro­zent der Fir­men halten.

Doch Cool Biz reicht schon lan­ge nicht mehr aus. Seit der AKW-Kata­stro­phe von Fuku­shi­ma hat die Regie­rung Super Cool Biz als zusätz­li­che Ener­gie­spar­mass­nah­me zwi­schen Juni und Sep­tem­ber ein­ge­führt. Dann dür­fen die Sala­ry­men gar mit Polo­shirts oder den leich­ten Kariyu­shi-Hem­den aus Oki­na­wa arbei­ten. Je nach Situa­ti­on und Unter­neh­men sind gar T-Shirts und Jeans erlaubt. Dies ist jedoch mehr die Aus­nah­me als die Regel.

Oki­na­wa setzt sich durch

Die Mode­welt hat die Som­mer­kam­pa­gne schon längst als Geschäfts­chan­ce wahr­ge­nom­men. Jeweils im April begin­nen die Kauf­häu­ser mit dem Ver­kauf der spe­zi­el­len Cool Biz-Mode. Für die Prä­fek­tur Oki­na­wa ist die Kom­bi­na­ti­on von Super Cool Biz mit Kariyu­shi übri­gens zur per­fek­ten Wer­be­kam­pa­gne geworden.

Das Hemd wur­de Anfang der 1970er-Jah­re in Anleh­nung an das Alo­ha-Shirt als Wer­be­gag von loka­len Hotel­an­ge­stell­ten ein­ge­führt. Schnell ver­brei­te­te sich das Kariyu­shi, das sich per­fekt fürs feucht-heis­se Kli­ma eig­net. Seit Super Cool Biz ist das som­mer­li­che Oki­na­wa-Gefühl auch in Tokios grau­em Büro­all­tag angekommen.

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