Verschollen und wieder aufgetaucht
Am späten Nachmittag des 24. Aprils kenterte das Schiff eines 71-jährigen Fischers aus der Stadt Nichinan in der Präfektur Miyazaki. Der Mann war alleine auf See und die Küste über 2 Kilometer entfernt. Niemand nahm vom Unfall Notiz. Erst als die lokale Fischerkooperative am Abend nichts vom Kollegen hörte, wurde die Küstenwache benachrichtigt.
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Helikopter und drei weitere Fischerboote machten sich auf die Suche. Schnell wurde das Schiff lokalisiert. Doch vom 71-Jährigen fand man keine Spur. In den Morgenstunden beendeten die Behörden wegen Dunkelheit die Suche. Man würde mit Tauchern weitersuchen, sobald die Sonne aufgegangen sei, versprachen sie der Familie. Seine 68-jährige Frau begann allmählich die Hoffnung zu verlieren.
Doch dann geschah ein Wunder. Um 4 Uhr Morgens stand ihr Mann barfuss vor der Tür, dahinter ein wartendes Taxi. «Kannst Du für mich die Taxirechnung bezahlen?» soll er sie gebeten haben. Der Fischer war noch am Leben. Schnell wurde die Kooperative und die Behörden über das wundersame Auftauchen benachrichtigt.
Barfuss nach Hause
Der 71-jährige hatte sich laut der Asahi Shimbun dank einer winterfesten Schwimmweste selbst an Land retten können. Zwei Kilometer hatte er schwimmend zurückgelegt. Um Kraft zu sparen, funktionierte er die ausgezogenen mit Luft gefüllten Gummistiefel zu Ersatzrettungsringen um. Die günstigen Windverhältnisse waren ihm eine zusätzliche Hilfe. Zwei Stunden schwamm er auf dem offenen Meer, wie die Miyazaki Nichinichi Shimbun.
Als er an der Küste ankam, schlief Yamashita für ein paar Stunden erschöpft ein. In den Morgenstunden machte er sich barfuss auf den Weg in Richtung Hauptstrasse. Nach einem drei Kilometer langen Fussmarsch fand er bei einem Minimarkt schliesslich das Taxi, das ihn sicher nach Hause brachte. Ausser einer leichten Lungenentzündung hatte er den Unfall unbeschadet überstanden.
Die lebensrettende Schwimmweste
Am Ende hatten ihn die 50-jährige Erfahrung und vor allem die Schwimmweste gerettet. Es sei ein bisschen wie ein anstrengender Triathlon gewesen, liess er die Medien wissen. Gemäss einer Statistik der Küstenwache haben Menschen, die eine Schwimmweste tragen, eine Überlebenschance von über 80 Prozent. Ohne diese Schutzmassnahme fällt sie unter 28 Prozent.
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