Vom klei­nen zum gros­sen Fehler

Vom kleinen Fehler zum Skandal.
Vom klei­nen Feh­ler zum Skan­dal. Screen­shot: FNN News

Die JTB Cor­po­ra­ti­on ist der Koloss unter den Rei­se­ver­an­stal­tern Japans. 1912 von der Regie­rung gegrün­det, sorgt der Kon­zern heu­te dafür, dass die Japa­ner sicher an ihr Ziel kom­men, geschäft­lich oder pri­vat, im Inland oder im Aus­land. Die Schu­len set­zen für ihre Aus­flü­ge eben­falls auf die Diens­te des gros­sen Rei­se­ver­an­stal­ters. Dass trotz aller Zuver­läs­sig­keit auch mal etwas schief gehen kann, muss­te eine High­school in der Prä­fek­tur Gifu erfahren.

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Die­se hat­te über JTB einen gros­sen Aus­flug geplant mit 11 Rei­se­bus­sen. Alles war gebucht für den 25. April. Doch kurz vor dem gros­sen Tag merk­te der für die Rei­se­pla­nung ver­ant­wort­li­che Ange­stell­te von JTB, dass er ver­ges­sen hat­te, die Rei­se­bus­se für die Schu­le zu organisieren.

Für eine kurz­fris­ti­ge Kor­rek­tur sei­nes Feh­lers war es zu spät. Und weil der 30-jäh­ri­ge Ange­stell­te sei­nem Chef den Feh­ler nicht beich­ten woll­te, kam er in der Not auf eine ver­häng­nis­vol­le Idee, in der Hoff­nung, die Schul­lei­tung zu einer Absa­ge der Rei­se zu bewegen.

Der gefälsch­te Brief

In der Eile schrieb der Ange­stell­te einen Brief, in dem er sich als Schü­ler aus­gab. «Mor­gen will ich nicht mit­kom­men. Wenn der Aus­flug nicht gestoppt wird, brin­ge ich mich um», zitiert TV Asahi das Schrei­ben. Den Brief über­gab der Ange­stell­te der Schul­lei­tung gleich per­sön­lich. Er habe die­sen im Schul­hof gefun­den, behaup­te­te er.

Eilig kon­tak­tier­te die beun­ru­hig­te Lei­tung am Abend 317 Schü­ler. Schliess­lich ent­schied man sich, den Aus­flug doch durch­zu­füh­ren. Man ging auf­grund der Abklä­run­gen davon aus, dass kei­ne Gefahr bestün­de. Am nächs­ten Mor­gen war­te­ten Schü­ler und Leh­rer jedoch ver­geb­lich auf die Rei­se­bus­se. Der Feh­ler des JTB-Ange­stell­ten war end­gül­tig auf­ge­flo­gen, des­sen geschei­ter­ter Plan in allen Medi­en des Landes.

Ein mas­si­ver Imageschaden

Haji­me Furu­ta, der Gou­ver­neur der Prä­fek­tur Gifu, sprach laut Sank­ei Shim­bun von einem «hand­fes­ten Skan­dal». Der Bil­dungs­aus­schuss wer­de sich mit dem Fall befas­sen, ver­sprach er. Die Poli­zei prüft, ob es sich in die­sem Fall um eine «betrü­ge­ri­sche Geschäfts­be­hin­de­rung» han­delt. JTB hat sich der­weil ent­schul­digt und ange­kün­digt, dass der Ange­stell­te mit Kon­se­quen­zen rech­nen müs­se.

Die Schul­lei­tung hat inzwi­schen beschlos­sen, den Aus­flug am 8.Mai nach­zu­ho­len, wie die Gifu Shim­bun berich­tet. Man wer­de sich auf die Diens­te eines ande­ren Rei­se­un­ter­neh­mens verlassen.

Update, 6. Mai 2014

JTB hat den Ange­stell­ten am 5. Mai ent­las­sen, wie die Mai­ni­chi Shim­bun berich­tet. Aus­ser­dem hat ihn die Poli­zei für wei­te­re Unter­su­chun­gen verhaftet.

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