Wo Japans Fuss­ball­fans feiern

Hier wird gerne gefeiert: Die Kreuzung von Shibuya in Tokyo.
Hier wird ger­ne gefei­ert: Die Kreu­zung von Shi­bu­ya in Tokyo. Foto: flickr/​dominik2706

Der Scram­ble Crossing vor dem Bahn­hof des geschäf­ti­gen Tokio­ter Vier­tels Shi­bu­ya ist eines der bekann­tes­ten Wahr­zei­chen der Mil­lio­nen­me­tro­po­le und ein Vor­bild für bes­te Ver­kehrs­pla­nung. Dank den dia­go­nal geführ­ten Zebra­strei­fen über­que­ren hier im Minu­ten­takt rie­si­ge Men­schen­mas­sen effi­zi­ent die Stras­se. Das Prin­zip der soge­nann­te Dia­go­nal­que­re funk­tio­niert in Shi­bu­ya gewöhn­lich ein­wand­frei und ohne Zwischenfälle.

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In den letz­ten Jah­ren hat sich der Scram­ble Crossing jedoch zu einem Zen­trum für Fuss­ball­fans ent­wi­ckelt. Immer wenn die japa­ni­sche Natio­nal­mann­schaft einen gros­sen Sieg fei­ert, platzt die Kreu­zung aus allen Näh­ten. Dann ist die Gefahr für Unfäl­le und Mas­sen­pa­ni­ken beson­ders gross. Für die Poli­zei bedeu­tet dies jeweils Schwerst­ar­beit, um schlim­me­res zu ver­hin­dern (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

WM-Fie­ber in Shibuya

Mit dem Beginn der Fuss­ball-WM in Bra­si­li­en steigt der Stress­pe­gel für die Ord­nungs­hü­ter nun ein wei­te­res Mal an. Am Sonn­tag­mor­gen um 10 Uhr Tokio­ter Lokal­zeit fängt für Japan mit dem Spiel gegen die Elfen­bein­küs­te das Tur­nier in Bra­si­li­en an. Für die Poli­zei ist dies ein denk­bar ungüns­ti­ger Zeit­punkt. Denn sonn­tags fre­quen­tie­ren jeweils Tau­sen­de von Shop­ping-Pas­san­ten und Tou­ris­ten die Kreu­zung und das Quar­tier. Wenn dann noch fei­ern­de Fans hin­zu­kom­men, ist das Cha­os vorprogrammiert.

Gleich sechs grös­se­re Public-Viewing-Anläs­se mit rund 1500 Zuschau­ern sind in Shi­bu­ya geplant. Aus­ser­dem wer­den auch die zahl­rei­chen Sport­bars im Vier­tel Hoch­be­trieb haben. Aus die­sem Grund hat die Poli­zei für alle Fäl­le vor­ge­sorgt. 800 Ord­nungs­hü­ter hat sie für den Sonn­tag nach Shi­bu­ya beor­dert, wie die Mai­ni­chi Shim­bun berich­tet. Wäh­rend vier Stun­den wer­den sie dafür sor­gen müs­sen, dass kei­ne Mas­sen­pa­nik ent­steht und die Kreu­zung für den Auto­ver­kehr und die Pas­san­ten offen bleibt.

Vor­bild «DJ Police»

Bereits nach Japans ent­schei­den­dem WM-Qua­li­fi­ka­ti­ons­spiel im ver­gan­ge­nen Som­mer wur­den ähn­li­che Mass­nah­men ergrif­fen, wenn auch mit einem klei­ne­ren Per­so­nal­auf­ge­bot. Dabei mach­te beson­ders ein Poli­zist, der mit humor­vol­len Laut­spre­cher-Durch­sa­gen den Men­schen­fluss bei der Shi­bu­ya-Kreu­zung elo­quent steu­er­te, auf sich aufmerksam.

Mit sei­ner locke­ren Art ver­hin­der­te er ein grös­se­res Cha­os. Die Medi­en gaben ihm schnell den Über­na­men «DJ Poli­ce». Ein Video, das ihn in Akti­on zeig­te, wur­de zum You­tube-Phä­no­men. Vom Arbeit­ge­ber gab es ein beson­de­res Lob.

Am Sonn­tag wird man zwar auf die Diens­te von «DJ Poli­ce» ver­zich­ten, so die Poli­zei. Man wer­de aber mit ähn­li­chen, freund­li­chen Mass­nah­men ver­su­chen, ein Cha­os zu ver­hin­dern. Der Sonn­tag ist ledig­lich der Anfang. Min­des­tens drei Mal in die­sem Mona­ten wer­den Tokios Poli­zis­ten Über­stun­den schie­ben müs­sen. Gegen eine all­fäl­li­ge Ver­län­ge­rung die­ses Aus­nah­me­zu­stands wer­den sie wohl kaum etwas ein­zu­wen­den haben.

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