7-Ele­ven bei den Ureinwohnern

Überall anzutreffen: 7-Eleven in Taiwan.
Über­all anzu­tref­fen: 7-Ele­ven in Tai­wan. Foto: flickr/​Augapfel

Mit 5000 Geschäf­ten hat die Insel Tai­wan die welt­weit höchs­te Dich­te an 7-Ele­ven-Geschäf­ten. Die 24-Stun­den-Läden befin­den sich an jeder Ecke und bie­ten ihren Kun­den von klei­nen Mahl­zei­ten bis zu Wäsche waschen einen Rund­um-Ser­vice. Filia­len gibt es nicht nur in den gros­sen Bal­lungs­zen­tren, son­dern auch auf den abge­le­ge­nen Inseln wie Kin­men, Matsu oder Penghu.

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Die Ankün­di­gung des Unter­neh­mens, nun erst­mals eine Filia­le auf der Insel Lanyu zu eröff­nen, hat dage­gen für Kri­tik gesorgt, berich­tet die Liber­ty Times. Lanyu – die Orchi­de­en­in­sel – befin­det sich süd­öst­lich von der Haupt­in­sel Tai­wan und wird von den Tao-Urein­woh­nern bewohnt.

Ein 24-Stun­den-Geschäft wür­de die loka­le Kul­tur zer­stö­ren, sagen die Geg­ner des Vor­ha­bens. Dar­un­ter befin­det sich auch der bekann­te tai­wa­ni­sche Autor Liu Ko-hsiang. Auf sei­ner Face­book-Sei­te schreibt Liu, dass ein 7-Ele­ven für die Tou­ris­ten natür­lich prak­tisch sei, jedoch gleich­zei­tig auch ein mate­ria­lis­ti­sches Den­ken auf die Insel bringe.

Die taiwanische Insel Lanyu.
Die tai­wa­ni­sche Insel Lanyu. Foto: flickr/​Chiayi Chang

«Dür­fen wir nur pri­mi­tiv leben?»

In der Gesell­schaft der Tao wür­den Güter geteilt und Waren getauscht, so Liu wei­ter. Der Ein­fluss eines 24-Stun­den-Ladens auf eine tra­di­tio­nel­le Gesell­schaft wie jene der Tao, sei nicht abzusehen.

Die Tao selbst ste­hen dem Vor­ha­ben offen­bar weni­ger kri­tisch gegen­über. «Dür­fen wir nur pri­mi­tiv leben?», wird ein Bewoh­ner der Insel von der Tai­pei Times zitiert. Er ver­ste­he nicht, wes­halb die Tai­wa­ner auf der Haupt­in­sel sich so dar­über auf­re­gen könnten.

Viel schlim­mer als eine 7-Ele­ven-Filia­le sei die End­la­ge­rung von Atom­müll auf der Insel. Auf Lanyu lagern Tau­sen­de von Fäs­sern mit radio­ak­ti­vem Abfall (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Ob die Insel eine 7-Ele­ven-Filia­le haben sol­le oder nicht, gehe die Städ­ter in Tai­peh nichts an, zitiert die Nach­rich­ten­agen­tur CNA Anwoh­ner auf der Insel.

Für 7-Ele­ven ein Verlustgeschäft

Auch der Kon­zern, der die 7-Ele­ven-Läden in Tai­wan betreibt, wehrt sich gegen die Vor­wür­fe. Uni-Pre­si­dent sag­te, dass die Idee ein Geschäft auf Lanyu zu eröff­nen, die Idee von Anwoh­nern selbst sei. Für den Kon­zern sei das Vor­ha­ben ohne­hin ein Ver­lust­ge­schäft. Man wür­de mit dem Laden pro Jahr rund 32 Mil­lio­nen Tai­wan Dol­lar ver­lie­ren – umge­rech­net 780’000 Euro.

Ursprüng­lich plan­te das Unter­neh­men, die Filia­le am 8. August zu eröff­nen, wie Apple Dai­ly berich­tet. Ange­sichts der Kri­tik wür­de das Vor­ha­ben aber noch­mals überarbeitet.

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