Die Shinkansen-Premiere
Die historische und pittoreske Grossstadt Kanazawa, die von den Japanern liebevoll «Little Kyoto» genannt wird, ist für viele ausländische Touristen eine unbekannte Adresse geblieben, trotz ihrer unzähligen historischen Sehenswürdigkeiten.
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Das hat damit zu tun, dass eine Bahnfahrt von Tokio in die Stadt am Japanischen Meer mit Umsteigen bislang fast 4 Stunden dauerte. Ab dem 14. März 2015 wird nun aber alles anders. Dann verbindet der neue Hokuriku-Shinkansen erstmals die Hauptstadt mit Kanazawa, und dies in kurzen 2 Stunden 28 Minuten, wie die Yomiuri Shimbun berichtet.
10 Mal hin und zurück
Es wird die erste Hochgeschwindigkeitsstrecke sein, die entlang des Japanischen Meeres fahren wird. 23 Jahre dauerte es von der Planung bis zur Vollendung dieses Riesenprojekts, das rund 12,8 Milliarden Euro verschlungen hat (Asienspiegel berichtete). Die neue Strecke wird täglich 10 Mal bedient.
Der neue Shinkansen-Zug für diese Verbindung trägt den Namen Kagayaki. Der Zug des Typs E7, der mit einer Maximalgeschwindigkeit von 260 Stundenkilometer fährt, wird eine Luxusklasse anbieten, wie sie bereits für den Zug im Nordosten existiert (Asienspiegel berichtete).
Mit dem Hakutaka (Tokio – Kanazawa) und dem Tsurugi (Toyama – Kanazawa) kommen zudem noch Shinkansen-Verbindungen hinzu, die mehr Zwischenstopps einlegen beziehungsweise regional verkehren. Die seit 1997 existierende Strecke zwischen Nagano und Tokio bleibt ebenfalls erhalten.
Zug oder Flugzeug?
Die Region Hokuriku, welche die Präfekturen Niigata, Toyama und Ishikawa am Japanischen Meer umfasst, erhofft sich durch die neue Anbindung einen Wirtschaftsboom. JR East, Betreiber des Hokuriku-Shinkansens, rechnet mit einem Anstieg an ausländischen und japanischen Touristen für die lange wirtschaftlich vernachlässigte Region. Für die Fluggesellschaften, die bisher als Einzige eine schnelle Verbindungen nach Tokio anbieten konnten und entsprechend mehr Marktanteil besitzen, bedeutet dies eine neue Konkurrenzsituation.
Damit ist die Hokuriku-Linie aber noch nicht fertig gebaut. In einem dritten Bauabschnitt wird die Shinkansen-Linie in den nächsten 15 bis 20 Jahren von Kanazawa bis nach Kyoto und Osaka hinuntergezogen. Vorerst ist bis 2025 eine Streckenverlängerung in die Stadt Tsuruga in der Präfektur Fukui geplant.
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