Ein Ladendieb in den nationalen Medien
Normalerweise wendet man sich an die Polizei, wenn ein Ladendiebstahl vorliegt. Der Anime- und Mangashop Mandarake in Tokio entschloss sich, eine andere Methode anzuwenden, nachdem ihm am 4. August die seltene Manga-Figur Tetsujin 28-go im Wert von 250’000 Yen (1800 Euro) gestohlen worden war. Er publizierte auf seiner Website ein Bild einer Überwachungskamera, auf dem der Verdächtige zu sehen war. Das Gesicht auf dem Foto machte der Laden bewusst mit einem Mosaikmuster unkenntlich. «Wenn Du die Figur nicht zurückbringst, publizieren wir das unverpixelte Foto», lautete die Drohung. Das Ultimatum dauerte bis zum 12. August.
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Landesweit sprangen die Medien auf den ungewöhnlichen Fall auf. Im Internet wurde darüber diskutiert, ob die Methode von Mandarake überhaupt rechtens sei. Twitter-User veränderten das Foto nach ihrem Geschmack. Kurz vor Ablauf des Ultimatums versammelte sich die Presse vor dem Laden. Der Ladendieb tauchte jedoch nicht auf. Und so fragten sich alle, ob Mandarake seine Drohung nun tatsächlich wahr machen würde?
Am Ende verzichtete der Manga-Laden auf deren Umsetzung. Die Polizei hatte darum gebeten. So scheint es, dass diese dem Täter bereits auf der Spur ist. Offenbar hatte eine Frau, die dem Täter nahe steht, bereits angekündigt, die Figur zurückzugeben, erschien dann aber doch nicht. «Es gibt nun genügend Beweise, daher überlassen wir nun die Arbeit der Polizei, in die wir vollstes Vertrauen haben», schrieb Mandarake in seiner Begründung.
Update, 18. August 2014
Der Ladendieb hat sich am 18. August der Polizei gestellt.
Die Begründung von Mandarake und das veröffentlichte «Fahndungsfoto»:
Die Twitter-User lassen ihrer Kreativität freien Lauf
Für die Medien das grosse Thema:
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