«Englisch-Zonen» für Japan?
Englisch als offizielle Sprache in Japan? Geht es nach einem Expertenkomitee der Regierung soll diese Vision zumindest an ausgewählten Orten schon bald Realität werden. Die sogenannte «Cool Japan»-Gruppe um Tomomi Inada, die Strategien für die Verbreitung der modernen japanischen Kultur ausarbeitet, zeichnet sich für diesen kühnen Vorschlag verantwortlich, wie die Sankei Shimbun berichtet.
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Inada schlägt vor, in den Grossstädten Zonen zu definieren, wo Englisch als eine offizielle Sprache etabliert werden soll. Hier würden Firmen, in denen man auf Englisch kommuniziert, beispielsweise von Steuererleichterungen profitieren. Die Idee hinter dahinter ist, Japan auf der kommunikativen und wirtschaftlichen Ebene besser an den Rest der Welt anzubinden, und damit auch das Wirtschaftswachstum im Land anzukurbeln.
Kein Englisch, kein Wachstum
Japans Kommunikation mit der Welt sei bislang zu einseitig verlaufen, bemängelt laut der Huffington Post Japan ein Komitee-Mitglied. Der Inselstaat müsse viel mehr nach Übersee blicken, um auf globale Bedürfnisse richtig reagieren zu können. Ausserdem mangle es Japan an der Fähigkeit, seine Ideen und Produkte, einfach der Welt zu kommunizieren. Dies habe auch mit den mangelnden Englischkenntnissen zu tun.
Die Englisch-Zonen sollen gleichzeitig dazu beitragen, dass Japans lebendige Kultur noch mehr an Anziehungskraft gewinnt. Japan verfüge über das Talent, Lösungen für globale Probleme kreativ anzugehen.
32 Vorschläge
Die Englisch-Zonen sind Teil eines Aktionsplans, der insgesamt 32 Vorschläge umfasst. Dazu gehört auch, mehr zweisprachige Fernsehsendungen zu produzieren und konsequenter englische Untertitel zur Verfügung zu stellen (Asienspiegel berichtete).
Geht es nach dem «Cool Japan»-Komitee soll der Vorschlag für die Englisch-Zonen möglichst bald umgesetzt werden, damit Japan für die Sommerspiele 2020 besser gerüstet sei. Das Komitee selbst hat jedoch keine Entscheidungsbefugnisse. Vielmehr wird es die 32 Ideen den verschiedenen Ministerien unterbreiten, denen es offen steht, eine Umsetzung einzuplanen.
Strategische Spezialzonen
Die Chancen für kreative Experimente stehen zurzeit jedoch gut. Vor ein paar Monaten hat die japanischen Regierung die Einführung von «strategischen Spezialzonen» für sechs Orte beschlossen. Dort sollen mit Sonderregelungen, Steuererleichterungen und Förderung spezifischer Branchen die japanische Wirtschaft nachhaltig auf Vordermann gebracht werden (Asienspiegel berichtete).
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