Grosse Ehre für Hayao Miyazaki
Rund ein Jahr nach seinem Rücktritt (Asienspiegel berichtete) wird Hayao Miyazaki eine grosse Ehre zuteil. Die Anime-Legende wir im November mit einem Ehrenoscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Dies hat die Academy of Motion Picture Arts and Sciences auf ihrer Website bekanntgegeben.
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Damit steigt der heute 73-jährige Mitgründer von Studio Ghibli endgültig in den Olymp der grossen Filmemacher auf. Es wird bereits sein zweiter Oscar sein. Den ersten gewann er für seinen Anime Chihiros Reise ins Zauberland.
Miyazaki selbst hat laut Jiji News mit Humor auf den Entscheid reagiert: «Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass es notwendig ist, Pensionierten eine Auszeichnung zu geben. Dennoch ist es eine Ehre.» Miyazaki ist neben Regie-Legende Akira Kurosawa erst der zweite Japaner, der den Oscar fürs Lebenswerk erhält.
Miyazaki bleibt ein Thema
Miyazaki wurde insgesamt drei Mal für den Oscar nominiert, zuletzt für den Film Kaze Tachinu, der die Geschichte von Jiro Horikoshi erzählt. Der japanische Ingenieur entwickelte im Zweiten Weltkrieg das japanische Jagdflugzeug Mitsubishi A6M Zero (Asienspiegel berichtete).
Dieses sehr realistische Werk bedeutete gleichzeitig den Abschluss seiner Karriere. Im September 2013 erklärte Miyazaki an einer Pressekonferenz, dass er keine abendfüllenden Anime-Filme mehr machen werde. Der Aufwand dafür sei ihm zu gross. Miyazaki gehört noch zur alten Zunft der Anime-Macher, die ihre Bilder noch ganz klassisch von Hand zeichnen. Gleichzeitig sagte er auch, dass er weiterhin an kleineren Projekten arbeiten möchte (Asienspiegel berichtete).
Entsprechend intensiv wird bis heute über eine mögliche Rückkehr von Miyazaki spekuliert. Ghibli-Produzent und -Vorsitzender Toshio Suzuki deutete Anfang Monat an, dass Miyazaki womöglich einen Kurzfilm machen werde. Unabhängig davon steht Studio Ghibli vor einem Generationenwechsel mit noch ungewissem Ausgang.
Eine einmalige Karriere
Mit dem Ehren-Oscar wird somit nicht nur Miyazaki, sondern auch die prägende Arbeit des Studio Ghibli gefeiert. Der 72-jährige Hayao Miyazaki gründete 1985 gemeinsam mit dem ebenso erfolgreichen Anime-Filmemacher Isao Takahata das Produktionshaus. Finanziert hatte er sich diesen Traum mit dem Erfolg seines Manga und Anime Kaze no Tani no Naushika (dt. Nausicaä aus dem Tal der Winde). Zuvor hatte er für verschiedene Produktionsstudios wie Toei gearbeitet und 1979 mit The Castle of Cagliostro seinen ersten abendfüllenden Anime-Film produziert.
Studio Ghibli wurde fortan zur Filmwerkstatt für eine ganze Reihe von stilprägenden und äusserst erfolgreichen Animes. Gleichzeitig förderte Miyazaki mit seinem eigenen Unternehmen angehende Künstler. Mit Prinzessin Mononoke (1997) und Chihiros Reise ins Zauberland (2001) gelang Miyazaki schliesslich der weltweite Durchbruch.
Chihiros Reise ins Zauberland gewann neben dem Oscar auch den Goldenen Bären der Berlinale. Heute gilt das Werk als einer der erfolgreichsten Zeichentrickfilme überhaupt. Kaze Tachinu war sein insgesamt elfter abendfüllender Anime-Spielfilm (Asienspiegel berichtete).
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