Wo sich Tokios Frauen entspannen
In Tokio, New York und Paris baden die Frauen anders und unterschiedlich lang. Wie eine Studie von Johnson & Johnson Japan ergeben hat, nimmt sich eine Mehrheit von 55,8 Prozent der Tokioterinnen zwischen 20 und 40 über 15 Minuten Zeit für ein Bad. Fast ein Drittel wendet gar zwischen 30 und 60 Minuten auf.
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In Paris scheint man nicht so viel Zeit zu haben. Eine Mehrheit badet gerade mal 5 bis 15 Minuten. Manche nehmen sich etwas mehr Zeit, aber kaum jemand bleibt wie in Japan länger als 30 Minuten in der Wanne. In New York geniesst man das warme Wasser noch etwas länger als in Paris. Die Tokioterinnen bleiben jedoch bei weitem ungeschlagen. Dieses Phänomen ist wohl vornehmlich mit der traditionellen Badekultur in Japan zu erklären (Asienspiegel berichtete).
Die Badephilosophie unterscheidet sich in den drei Metropolen wesentlich. Während die Frau in Tokio sich in der Wanne möglichst ohne Ablenkung ruhig entspannen wollen, steht für die New-Yorkerin das Vergnügen mit Musik und Games im Mittelpunkt. In Paris gehören Radio und iPod ebenfalls fest zum Baderitual dazu. In allen Städten wird derweil viel wert auf Körperpflege mit einer ganzen Reihe an Pflege- und Kosmetikprodukten gelegt.
Schönheitsbewusstsein vor der Karriere
Nicht nur beim Baden ticken Japans Frauen anders. Auch bezüglich Schönheitsbewusstsein und Karriereambitionen unterscheiden sich die Vorstellungen, wie eine Studie vor vier Jahren ergeben hat (Asienspiegel berichtete).
Demnach legen die Frauen in der japanischen Hauptstadt viel Wert darauf, wie sie von der Gesellschaft wahrgenommen werden. Sie wollen als rücksichtsvolle Personen angesehen werden, die sich durch Stil und guten Geschmack auszeichnen. Der Beruf spielt dabei nur eine geringe Rolle. Die Frauen in anderen Metropolen hingegen sind viel mehr mit der persönlichen Karriereentwicklung beschäftigt.
Viel baden, wenig schlafen
Interessant ist auch, dass die Japanerinnen zwar für Bad und Schönheitsideal viel Zeit investieren, den Schlaf aber völlig vernachlässigen.
Die ständige Müdigkeit ist selbst statistisch belegt. Gemäss einer Aushebung der OECD schlafen die Japaner pro Tag durchschnittlich 7 Stunden 43 Minuten. Der Durchschnittswert aller 26 erhobenen Länder liegt bei 8 Stunden 19 Minuten. Einzig die Südkoreaner schlafen mit 7 Stunden 41 Minuten noch weniger als die Japaner (Asienspiegel berichtete).
Als Folge dessen kompensieren sie den akuten Schlafmangel mit einem Nickerchen in der Bahn, im Büro – oder eben im Bad.
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