Der 100-Millionen-Turm
Tokio hat seit zwei über Jahren einen neuen Anziehungspunkt. Der Tokyo Skytree im Stadtteil Oshiage im Bezirk Sumida zieht die Massen an. An den Wochenenden tummeln sich hier Tausende von Besuchern. In der sogenannten Tokyo Solamachi, der Himmelsstadt unter dem höchsten Fernsehturm der Welt, gibt es ein Angebot an über 300 Geschäften und Restaurants, das rege genutzt wird. Selbst ein Aquarium bietet der Komplex an.
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Laut Betreiber Tobu Railway Co wurde am 17. September 2014 – exakt 849 Tage nach der Eröffnung der «Skytree-Stadt» – der 100-millionste Besucher gezählt. Damit übertrifft der Neubau alle Erwartungen. Pro Jahr strömen damit fast 50 Millionen Besucher in die Solamachi. Selbst andere berühmte Tokioter Touristenmagnete wie das Disneyland mit 27,5 Millionen Besucher oder Roppongi Hills mit 41 Millionen Besuchern jährlich haben in diesem Vergleich das Nachsehen.
Lange Wartezeiten
Wer den 634 Meter hohen Fernsehturm besuchen möchte, der braucht viel Geduld. Der Andrang ist riesig. Die Wartezeit dauert manchmal mehr als eine Stunde. Die 350 Meter und die 450 Meter hohen Aussichtsplattformen sind die Attraktionen. Eine Reservation übers Internet wird empfohlen. Bis Ende Juni 2014 waren 13 Millionen Besucher auf dem Fernsehturm.
Auch diese Zahl ist eindrücklich, gerade wenn man berücksichtigt, dass der Turm jeweils an mehreren Tagen im Jahr wegen des Wetters für Besucher geschlossen ist. Mit rund 6 Millionen Besuchern pro Jahr übertrifft der Skytree damit seinen Vorgänger, den Tokyo Tower (Asienspiegel berichtete), das Symbol der Nachkriegszeit, um das Doppelte. Nach zwei Jahren hat sich der Tokyo Skytree damit endgültig als das neue Wahrzeichen Tokios etabliert.
Noch ist nicht alles perfekt
Die Solamachi und der Fernsehturm locken die Menschen in einen Stadtteil, in dem der Wirtschaftsboom der vergangenen Jahrzehnte nie wirklich angekommen ist. Vor der Eröffnung herrschte im Viertel eine grosse Aufbruchstimmung (Asienspiegel berichtete). Zahlreiche neue Geschäfte eröffneten im Quartier. Doch inzwischen ist Ernüchterung eingekehrt. Profitiert von diesem Boom hat vor allem der Betreiber des Komplexes.
Betreiber Tobu Railway ist derweil bemüht, den Skytree auch langfristig als Touristenmagneten zu etablieren. Noch ist es die Neugier, welche die Massen nach Oshiage lockt. Die Konkurrenz in Tokio ist jedoch gross. Alle paar Jahre schiessen neue moderne Einkaufstempel und architektonische Anziehungspunkte aus dem Boden.
Bezüglich ausländischer Touristen gibt es noch Potential. Noch ist das Skytree-Marketing viel zu stark auf die inländische Kundschaft ausgerichtet. So ist bis heute die Online-Reservation für den Besuch der Aussichtsplattform nur auf Japanisch und nur mit in Japan ausgestellten Kreditkarten möglich.
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