Der letz­te Ort ohne Starbucks

Anstatt ein Sutaba ein Sunaba: Die Sanddünen von Tottori.
Anstatt ein Suta­ba ein Suna­ba: Die Sand­dü­nen von Tot­to­ri. Foto: flickr/​cotaro70s

Wir befin­den uns im Jahr 2014. Ganz Japan ist von Star­bucks besetzt… ganz Japan? Nein! Die klei­ne Prä­fek­tur Tot­to­ri im Süd­wes­ten der Haupt­in­sel Hons­hu ist der letz­te Ort, wo die ame­ri­ka­ni­sche Kaf­fee­haus-Ket­te noch nicht vor­ge­drun­gen ist. Dies liegt aber nicht am Wider­stand einer wider­wil­li­gen Lokal­be­völ­ke­rung. Viel­mehr liegt es an der Grös­se der Regi­on. Tot­to­ri ist mit rund 570’000 Ein­woh­nern die kleins­te Prä­fek­tur Japans.

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Für vie­le grös­se­re gas­tro­no­mi­sche Ket­ten steht Tot­to­ri daher stets weit unten auf der Prio­ri­tä­ten­lis­te. Die Bevöl­ke­rung nimmt es mit Humor. Gou­ver­neur Shin­ji Hirai sag­te einst: «Wir haben zwar kei­nen ‹Suta­ba› (jap. umgangs­sprach­li­che Abkür­zung für Star­bucks), dafür aber einen ‹Suna­ba› (Sand­kas­ten)», womit er die bekann­ten Sand­dü­nen bei der Stadt Tot­to­ri ansprach, die jähr­lich Tau­sen­de von Tou­ris­ten in die Gegend locken. Auch Tho­mas Köh­ler besuch­te die Dünen auf sei­nem Fuss­marsch durch Japan nach der Tsu­na­mi-Kata­stro­phe (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Die Tat­sa­che, dass es in Tot­to­ri kei­nen Star­bucks gibt, wur­de gar zu einem hilf­rei­chen PR-Vehi­kel für die Prä­fek­tur. Die natio­na­len Medi­en berich­te­ten nur all­zu ger­ne über die Zone ohne Star­bucks. In der Haupt­stadt Tot­to­ri öff­ne­te gar ein Kaf­fee­haus mit dem Namen «Suna­ba».

Die Zei­ten­wen­de

So soll der neue Starbucks in der Stadt Tottori aussehen.
So soll der neue Star­bucks in der Stadt Tot­to­ri aus­se­hen. Foto: star​bucks​.co​.jp

Nun aber steht in Tot­to­ri eine Zei­ten­wen­de an. So hat Star­bucks Japan beschlos­sen bis nächs­ten Som­mer in der Prä­fek­tur Tot­to­ri einen Able­ger eröff­nen zu wol­len, wie es in einer Pres­se­mit­tei­lung ver­lau­ten lässt. Auf der Süd­sei­te des JR-Bahn­hofs Tot­to­ri hat man bereits ein Grund­stück gefun­den, heisst es. Das neue Café soll bis zu 70 Sitz­plät­ze umfassen.

Damit voll­endet das ame­ri­ka­ni­sche Unter­neh­men sei­nen Sie­ges­zug durch ganz Japan, der 1996 mit der Eröff­nung des ers­ten Star­bucks im schi­cken Tokio­ter Gin­za-Quar­tier sei­nen Anfang genom­men hat­te. Nach 18 Jah­ren Prä­senz zählt Star­bucks Japan über 1000 Able­ger im Insel­staat. Das US-Kaf­fee­haus gedeiht präch­tig. Für die­ses Geschäfts­jahr rech­net es mit Rekord­ein­nah­men von rund 7,7 Mil­li­ar­den Yen (71 Mil­lio­nen Dollar).

In der Prä­fek­tur Tot­to­ri hat man die Ankün­di­gung gelas­sen ent­ge­gen­ge­nom­men. «Auch wenn ‹Suta­ba› nun kommt, blei­ben wir für immer die ‹Sunaba›-Präfektur», zitiert die Asahi Shim­bun Gou­ver­neur Shin­ji Hirai.

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