Der Ani­me, den es nie gab

Das Pippi-Langstrumpf-Bilderbuch.
Das Pip­pi-Lang­strumpf-Bil­der­buch. Cover: Iwa­na­mi Shoten

Isao Taka­ha­ta und Hayao Miya­za­ki, Grün­der der legen­dä­ren Ghi­b­li-Stu­di­os, wis­sen, wie man aus guten, euro­päi­schen Geschich­ten einen her­aus­ra­gen­den Ani­me macht. Taka­ha­ta hat mit der Ani­me-Serie «Hei­di» die Geschich­te von Johan­na Spy­ri in Japan so rich­tig bekannt gemacht. Heu­te kennt jedes Kind in Japan die Erzäh­lung vom Schwei­zer Waisenmädchen.

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Ähn­li­ches hat­ten die bei­den Künst­ler vor vier­zig Jah­ren offen­bar schon mit Pip­pi Lang­strumpf vor. Die Kin­der­buch-Rei­he der schwe­di­schen Auto­rin Astrid Lind­gren wur­de in über 50 Spra­chen über­setzt. Die Ver­fil­mung von Olle Hell­born mach­te das rot­haa­ri­ge Mäd­chen mit den Som­mer­spros­sen Ende der 1960er-Jah­re zu einer welt­be­kann­ten Figur.

Auch in Japan wur­de das Kin­der­buch über­setzt und mit gros­sem Erfolg publi­ziert. Für Isao Taka­ha­ta lag es auf der Hand, einen Ani­me dar­aus zu machen. Dafür nahm er sei­nen Kol­le­gen Hayao Miya­za­ki mit ins Boot. Es ent­stan­den vie­le Ent­wür­fe und Skiz­zen, wie die Asahi Shim­bun berich­tet. Doch zum fer­ti­gen Ani­me kam es nie. Das Pro­jekt schei­ter­te an der feh­len­den Zustim­mung von Astrid Lindgren.

Die Welt­kar­rie­re und schliess­lich das Buch

Trotz­dem war die Arbeit nicht umsonst. Die Erfah­rung und Vor­ar­beit flos­sen drei Jah­re spä­ter in die Ent­wick­lung der Ani­me-Serie «Hei­di», das zum Welt­erfolg wur­de. Weni­ge Jah­re spä­ter grün­de­ten Taka­ha­ta und Miya­za­ki das legen­dä­re Stu­dio Ghi­b­li, wo bei­de ihre ein­zig­ar­ti­gen Kar­rie­re auf­bau­ten. Miya­za­ki ist die­ses Jahr sogar mit dem Oscar für sein Lebens­werk aus­ge­zeich­net wor­den (Asi­en­spie­gel berich­te­te) – und dies ganz ohne Pip­pi Langstrumpf.

Wie ein Pip­pi Lang­strumpf-Ani­me der bei­den japa­ni­schen Aus­nah­me­kön­ner wohl aus­ge­hen hät­te, kann man nun, mehr als vier­zig Jah­re spä­ter, auf ande­re Wei­se erah­nen. So hat der Ver­lag Iwa­na­mi Sho­ten das Bil­der­buch Mabo­ro­shi no Nagakutsus­hi­ta no Pip­pi («Pip­pi Lang­strumpf, die eine Visi­on blieb») her­aus­ge­ge­ben. Es sind über 100 Illus­tra­tio­nen ersicht­lich, in denen die unver­kenn­ba­ren Pip­pi-Lang­strumpf-Sze­nen zu sehen sind –mit einem Schuss Ghi­b­li-Magie. Für die­ses Pro­jekt haben die Enkel­kin­der von Astrid Lind­gren übri­gens die Ein­wil­li­gung gegeben.

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