Röcke für die Jungs
In Japan tragen die Schüler seit dem 19. Jahrhundert Uniformen. Der traditionelle Stil, eine europäische Matrosenmode aus dem 19. Jahrhundert, wurde in vielen Schulen bewahrt. Alternativ sind in den letzten Jahrzehnten auch britisch angehauchte Schuluniformen aufgekommen. Woran Japan aber konsequent festhält, ist die Regel, dass Schülerinnen Röcke und die Schüler Hosen zu tragen haben.
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Genau an diesem Selbstverständnis rüttelt die Hokuryo-Highschool in der Stadt Fujiyoshida am Fusse des Berges Fuji in der Präfektur Yamanashi. Hier gibt es einen sogenannten «Sexchange Day», wie die Mainichi Shimbun berichtet. Das Konzept dahinter ist einfach: Während eines Tages tragen die Schüler Röcke und die Mädchen Hosen.
Die Idee stammt von einem 17-jährigen Schüler. Einmal die Uniform des anderen Geschlechts zu tragen, könnte die Wahrnehmung und den Blickwinkel ändern, so seine Begründung. Die Schulleitung hiess seinen Vorschlag gut. Es sei gut, das «typisch Männliche» und «typisch Weibliche» zu hinterfragen, sich von Selbstverständlichkeiten zu lösen.
Uniformentausch in der Turnhalle
Nach einem kleinen Experiment im Vorjahr hat man das «Sexchange»-Projekt dieses Jahr auf die ganze Schule ausgeweitet. Rund 300 Personen, rund 40 Prozent aller Schüler, haben am vergangenen Dienstag an dieser freiwilligen Aktion teilgenommen. Übrigens mussten die Schüler nicht von zuhause aus mit der Uniform des anderen Geschlechts zur Schule pendeln. Erst in der Turnhalle wurden die Uniformen getauscht.
Am Ende des Schultags wurde darüber diskutiert und ein Fragebogen ausgefüllt. Noch läuft die Auswertung, aber offenbar haben sich einige Jungs darüber beklagt, wie kalt es sei mit einem Rock. Die Mädchen hingegen fanden die Hosen ganz angenehm und sahen wenig Nachteile in den neuen Kleidern.
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