Tai­wans Wirtschaftsrivale

Eine Strassenszene in Seoul.
Eine Stras­sen­sze­ne in Seo­ul. Foto: flickr/​Taku­mi Yoshida

Aus­ge­rech­net Süd­ko­rea und Chi­na wol­len ein Frei­han­dels­ab­kom­men unter­zeich­nen. Das auf dem APEC-Gip­fel ange­kün­dig­te Abkom­men zwi­schen Peking und Seo­ul kommt in Tai­peh gar nicht gut an. Die Export­gü­ter der bei­den ehe­ma­li­gen Tiger­staa­ten decken sich zu über 70 Pro­zent. Mit einem gegen­sei­ti­gem Han­dels­vo­lu­men von knapp 100 Mil­li­ar­den US-Dol­lar ist das chi­ne­si­sche Fest­land zudem Tai­wans wich­tigs­ter Handelspartner.

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Die Regie­rung in Tai­peh schlägt nun Alarm: Süd­ko­rea wer­de dank des Abkom­mens Tai­wan wirt­schaft­lich wei­ter hin­ter sich las­sen, zitiert die Nach­rich­ten­agen­tur CNA das Wirtschaftsministerium.

Die jähr­li­chen Expor­te der Insel wür­den dadurch um 1,35 Pro­zent – 3,75 Mil­li­ar­den US-Dol­lar – fal­len, das Brut­to­in­lands­pro­dukt um ein hal­bes Pro­zent zurück­ge­hen. Das Abkom­men zwi­schen Peking und Seo­ul wür­de Tai­wans Wirt­schaft län­ger­fris­tig bis zu 21 Mil­li­ar­den US-Dol­lar kosten.

Diplo­ma­tisch isoliert

Vie­le Tai­wa­ner schau­en schon seit Jah­ren nei­disch nach Korea, das mit sei­nen Welt­kon­zer­nen wie Sam­sung, LG oder Hyun­dai inter­na­tio­nal bekannt ist. Tai­wan pro­du­ziert statt­des­sen noch immer haupt­säch­lich im Auf­trag von aus­län­di­schen Unter­neh­men. Die Insel ist wirt­schaft­lich inzwi­schen der letzt­plat­zier­te der eins­ti­gen Tiger­staa­ten, und liegt hin­ter Hong­kong, Sin­ga­pur und Südkorea.

Dank dem Abkom­men wird Süd­ko­rea das ers­te Indus­trie­land sein, das neben Chi­na auch mit den USA und der EU Frei­han­dels­ab­kom­men unter­hält. Tai­wan hat wegen sei­ner diplo­ma­tisch iso­lier­ten Lage dage­gen einen schwie­ri­ge­ren Stand. Für inter­na­tio­na­le Abkom­men ist die Regie­rung in Tai­peh auf den Good­will Pekings angewiesen.

Tai­wans Regie­rung wol­le mit den Zah­len den Bür­gern nur Angst machen, sagen dage­gen Chi­na-kri­ti­sche Stim­men auf der Insel. Ers­tens müs­se das Abkom­men noch durchs korea­ni­sche Par­la­ment und zwei­tens wür­den die Zöl­le auf den ver­schie­de­nen Export­gü­tern erst nach und nach abge­baut. Viel­mehr ver­su­che Tai­wans Regie­rung mit einem wirt­schaft­li­chen Schre­ckens­sze­na­rio die Wäh­ler wie­der hin­ter ihre Chi­na-Poli­tik zu scharen.

Tai­wa­ner skeptisch

Wirt­schaft­li­che Abkom­men mit Chi­na haben in der tai­wa­ni­schen Bevöl­ke­rung der­zeit einen schwe­ren Stand. So besetz­ten tai­wa­ni­sche Stu­die­ren­de wäh­rend drei Wochen das Par­la­ment und stürm­ten in einer Nacht gar den Regie­rungs­sitz, um ein geplan­tes Dienst­leis­tungs­ab­kom­men zwi­schen Peking und Tai­peh zu stop­pen (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Chi­na-Kri­ti­ker fürch­ten sich vor einer stei­gen­den wirt­schaft­li­chen Abhän­gig­keit zu Chi­na. Die Regie­rung in Peking macht ihrer­seits kei­nen Hehl dar­aus, dass sie die Insel Tai­wan über kurz oder lang mit dem chi­ne­si­schen Fest­land wie­der­ver­ei­ni­gen will.

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