Von CoolBiz zu WarmBiz
Wenn es in Japan in den Sommermonaten über mehrere Monate lang heiss ist, dann laufen die Klimaanlagen auf Hochtouren. Um den Energieverbrauch zu senken, gibt es seit 2005 die CoolBiz-Kampagne, die dem Büroarbeiter erlaubt, krawattenlos, kurzärmlig und mit offenem Kragen zur Arbeit zu gehen (Asienspiegel berichtete). Im Gegenzug werden die Büroräume energiesparend nicht mehr unter 28 Grad herunter gekühlt.
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Weniger bekannt ist derweil das winterliche Pendant, WarmBiz genannt, das ebenfalls seit 10 Jahren existiert und jeweils Ende Oktober anfängt und bis Ende März dauert. Lange wurde diese vom Handelsministerium geförderte Kampagne, im Gegensatz zu CoolBiz, von der Bevölkerung höflich ignoriert. Erst die AKW-Katastrophe von Fukushima vor drei Jahren haben WarmBiz verstärkt in den Fokus rücken lassen.
Die Empfehlungen
Grundsätzlich werden die Haushalte und Firmen gebeten, ihre Heizungen auf nicht über 20 Grad zu wärmen, wie NHK News berichtet. Man soll sich auf die «klassische Art und Weise» in den Häusern warm halten. Konkret bedeutet dies mehr Kleider tragen, ein heisses Bad nehmen und warme Gerichte essen, wie beispielsweise das klassische Eintopf-Gericht Nabe (Asienspiegel berichtete).
Das Handelsministerium empfiehlt ausserdem, auf dem Weg zur Arbeit, eine Bahnstation vorher auszusteigen und den Rest zu Fuss zurückzulegen, um den Kreislauf besser in Schwung zu bringen.
Keine Stromknappheit
Zumindest dieses Jahr noch bleiben alle 48 AKW abgeschaltet (Asienspiegel berichtete). Dennoch rechnet die Regierung nicht mit einer Stromknappheit für diesen Winter. Die klassischen mehrheitlich mit Gas betriebenen Wärmekraftwerke kompensieren den Mangel an Atomstrom. An der WarmBiz-Kampagne wird trotzdem festgehalten.
Dem Ministerium will damit ein allgemeines Bewusstsein für einen sparsamen Umgang mit Energie fördern. In den meisten Teilen des Landes gibt es kein Zentralheizungen. Viele Haushalte greifen daher auf die Heizfunktion in der Klimaanlage oder stromfressende Elektroheizungen zurück. Beliebt sind auch die die mit Elektroheizungen ausgestatteten Kotatsu-Tische oder kleine mit Öl oder Gas betriebene Öfen. Und so so geht es auch darum, den CO2-Ausstoss zu verringern.
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