Die Erdbebenrisiko-Städte
Jährlich eruiert das Erdbebenforschungskomitee im Auftrag der japanischen Regierung die aktuellen Risikogebiete für Erschütterungen der Minimalstärke 6 von maximal 7 Stufen auf der japanischen Skala (Asienspiegel berichtete). Aktuelle geologische Tiefenmessungen und Studien fliessen bei der Erstellung dieser landesweiten Erdbebengefahren-Karte ein. Sie soll unter anderem helfen, die Präventionsmassnahmen für die einzelnen Regionen besser zu planen.
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Grundsätzlich gibt es von Jahr zu Jahr keine allzu grossen Veränderungen. So ist die Pazifikküste seit jeher anfälliger auf grosse Erschütterungen. Besonders die Regionen entlang des Nankai-Grabens, der von der Präfektur Shizuoka auf der Hauptinsel Honshu bis zur Südinsel Kyushu reicht, gelten als ständige Risikogebiete. Entsprechend dunkelrot sind sie auf der aktuellen Karte eingezeichnet.
Risikoraum Tokio
Was im Vergleich zu den letzten Jahren jedoch auffällt, ist das gestiegene Risiko in der Grossregion Tokio. So liegt die Wahrscheinlichkeit eines schweren Erdbebens (Stärke 6 und mehr) in den nächsten 30 Jahren in der Metropole Yokohama, südlich von Tokio, bei hohen 78 Prozent. Das ist der landesweit höchste Wert. Vor zwei Jahren war dieser noch bei 71 Prozent. Auch in Chiba, östlich der Hauptstadt, sind es hohe 73 Prozent. Für Tokio liegt das Risiko bei tieferen 46 Prozent.
Weitere Gebiete mit höherer Erdbebengefahr sind laut der aktuellen Studie die Städte Nemuro auf Hokkaido (68 Prozent), Mito in der Präfektur Ibaraki (70 Prozent) sowie Kochi (70 Prozent) und Tokushima (69 Prozent) auf Shikoku beim Nankai-Graben. Die Städte auf der Seite des Japanischen Meeres scheinen in den nächsten 30 Jahren weniger dem Risiko verheerender Erschütterungen ausgesetzt zu sein.
Keine absoluten Vorhersagen
Trotz dieser Karte gibt es jedoch auch für diese Regionen keine Garantie. So geriet das Erdbebenforschungskomitee schon einmal in die Kritik, weil es das Grosse Erdbeben vom 11. März 2011 nicht vorhersagen konnte. Aus diesem Grund sah die Institution damals von einer Veröffentlichung der Risiko-Karte ab.
Trotz zahlreicher Verbesserungen und Anpassungen betonen die Autoren des diesjährigen Berichts, dass eine Vorhersage immer Unsicherheiten beinhalte. Es bleibe extrem schwierig, ein Erdbeben korrekt vorherzusagen.
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