Japans Manga-Flughäfen
Der Flughafen von Tottori am Japanischen Meer hat laut der Mainichi Shimbun den offiziellen Spitznamen «Tottori Sakyu Conan Aiport» erhalten, oder auf Deutsch «der Tottori-Sanddünen-Conan-Flughafen», um gleich zwei der bekanntesten Attraktionen der Region in einem Atemzug zu nennen. Damit wird eine Idee umgesetzt, die bereits Anfang Jahr erste Formen angenommen hatte (Asienspiegel berichtete).
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In einem Enka-Lied von Kaori Mizumori besungen und im Roman Die Frau in den Dünen von Kobo Abe literarisch festgehalten, gehören die Sanddünen von Tottori zu den grossen Anziehungspunkten für Besucher der Region. Zudem gehört Detektiv Conan (jap. Meitantei Konan) zum Stolz von Tottori. Die seit 1994 publizierte Manga-Serie, die es auch als Anime gibt, wurde schon über 140 Millionen Mal verkauft und in mehrere Sprachen übersetzt.
Die Idee des Manga-Autors
Den Entscheid für den neuen Namen haben ein Regierungskomitee zur Aufwertung des Regionalflughafens sowie die Handelskammer der Präfektur Tottori im November gefällt.
Die Einwilligung von Conan-Autor Gosho Aoyama, der ebenfalls aus der Region stammt, haben sie nun offiziell erhalten. Er selbst soll vorgeschlagen haben, bei der Landung in Tottori die Passagiere mit dem Begriff «Tottori Sakyu Conan Kuko» zu begrüssen. Auf die Idee kam er, als der Flughafen Yonago in derselben Präfektur die Manga-Figur Kitaro von Künstler Shigeru Mizuki im Namen zu verwenden begann. «Yonago Kitaro Airport» heisst es dort (siehe Tweets unten).
Alles Manga
Dass die Flughäfen offizielle Kosenamen erhalten, ist in Japan nichts besonders. Rund 21 der landesweit 97 Airports sind bereits diesen Weg gegangen, in der Hoffnung, die Attraktivität des Standorts zu steigern. Dennoch ist Tottori die einzige Präfektur, die ihre Flughäfen Namen von Manga-Figuren gibt. Selbst in Japan ist dies noch eine ungewöhnliche Massnahme. Das ist so, als würde aus dem Flughafen John F. Kennedy in New York plötzlich der «Batman Airport» werden.
Der Bevölkerung von Tottori und den Flughafenpassagieren scheint es zu gefallen. In einer Umfrage, bei der rund 2900 Personen teilgenommen haben, haben sich 87 Prozent für den neuen Namen ausgesprochen.
Die Kosten
Gouverneur Shinji Hirai dufte daher mit gutem Gewissen in die Sache einwilligen. Denn so ganz billig ist die Sache nicht. Die Kosten für das neue Logo, Lizenzkosten und Werbetafeln werden laut der Yomiuri Shimbun im aktuellen Nachtragsbudget auf rund 50 Millionen Yen (336’000 Euro) veranschlagt. Im Gegenzug ist die Hoffnung gross, dass die Macht der Manga gerade die ausländischen Touristen, für die Tottori zumeist nur vierte oder fünfte Wahl ist, anlocken wird.
Im «Tottori Sakyu Conan Aiport»
Im «Yonago Kitaro Airport»:
Im «Yonago Kitaro Airport» wird man von Medama-Oyaji aus der Manga-Serie GeGeGe no Kitarō begrüsst:
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