Kein Zutritt für Verliebte
Selbst in Japan, wo nicht einmal 1 Prozent Christen leben, feiert man gerne Weihnachten (Asienspiegel berichtete) – wenn auch ein bisschen anders. So hält die Familie mit Kindern das Weihnachtsessen nur zu gerne im Fastfood-Restaurant ab, vornehmlich bei Kentucky Fried Chicken. Frittierte Hühnchen sind das Spezialmenü in dieser Zeit. Ohne Reservation geht dann gar nichts (Asienspiegel berichtete).
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Die jungen Japaner nutzen derweil den 24. Dezember für einen romantischen Abend mit dem Partner. Schmucke Restaurants und Hotelzimmer sind zu dieser Zeit restlos ausgebucht. Ähnlich wie der Valentinstag (Asienspiegel berichtete) eignet sich Heiligabend auch dazu, dem Partner seine Liebesgefühle zu offenbaren.
Das Pärchenverbot
Doch genau dies geht offenbar vielen Singles, die für diesen Abend kein Date finden, und allen, die an diesem Abend arbeiten müssen, gehörig auf die Nerven. Für sie ist der 24. Dezember ein besonders einsamer Abend. Zumindest eine Gaststätte in Japan scheint nun aber Mitleid mit den Single-Kunden und besonders mit ihren Angestellten zu haben.
Das Restaurant PiaPia in der Stadt Hachioji am westlichen Rand der Präfektur Tokio hat für den Heiligabend kurzerhand ein Hausverbot für alle Paare ausgesprochen und bietet damit den Einsamen ein einzigartiges Refugium. «MITTEILUNG: Weil wir unseren Angestellten ein emotionales Trauma ersparen wollen, gewähren wir am 24. Dezember Paaren keinen Zutritt», heisst es im Eingangsbereich.
Amüsiert hat @nmura_mka die von Hand geschriebene Notiz fotografiert und auf Twitter hochgeladen. Die Idee von PiaPia scheint gut anzukommen. Nach nur wenigen Tagen gab es für diesen Beitrag 17’000 Retweets.
Die Single-Weihnacht
Die guten Reaktionen sind wenig überraschend, denn das Phänomen der einsamen Weihnachten ist offenbar keine Seltenheit mehr. Inzwischen verbringen überdurchschnittlich viele Japaner in den Zwanzigern Heiligabend ganz alleine, weil sie schlichtweg nicht in einer Beziehung leben, für jenen Abend kein Date vereinbaren konnten oder ganz einfach arbeiten müssen (Asienspiegel berichtete). Selbst einen Namen gibt es für diesen Zustand: «Kuribocchi». Es ist ein Zusammenzug des Wortes «Kurismasu» (Weihnachten) und «Hitoribocchi» (alleine).
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