Der 4-Mil­lio­nen-Fisch

Ihr Besitzer investiert viel in den Thunfisch: Ein Ableger der Sushizanmai-Kette in Tokio.
Ihr Besit­zer inves­tiert viel in den Thun­fisch: Ein Able­ger der Sus­hiz­an­mai-Ket­te in Tokio. Foto: Asi­en­spie­gel

Für Kiyo­shi Kimu­ra kommt die Besche­rung stets zwei Wochen nach Weih­nach­ten. Zum vier­ten Mal hin­ter­ein­an­der hat sich der Besit­zer der Sushi-Restau­rant­ket­te Sus­hiz­an­mai an der gros­sen Neu­jahrs­auk­ti­on im Tokio­ter Fisch­markt Tsuki­ji den teu­ers­ten Thun­fisch gesi­chert. Die­ses Mal muss es sich für ihn wie ein Schnäpp­chen ange­fühlt haben. «Ledig­lich» 4,51 Mil­lio­nen Yen (31’595 Euro) bezahl­te er für den 180 Kilo schwe­ren Fisch, der von Fischern aus der Stadt Oma in der Prä­fek­tur Aom­ori gefan­gen wur­de, wie NHK News berichtet.

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2012 muss­te Kimu­ra noch 56 Mil­lio­nen Yen für ein ähn­li­ches Exem­plar hin­blät­tern. 2013 stieg der Preis sogar auf sagen­haf­te 155,4 Mil­lio­nen Yen an. Erst im letz­ten Jahr platz­te schliess­lich die Thun­fisch-Bla­se. «Nur noch» 7,36 Mil­lio­nen Yen war der Neu­jah­res­fisch wert (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Die­ses Jahr hat sich der Abwärts­trend fort­ge­setzt. Mit 4,51 Mil­lio­nen Yen war der Thun­fisch an der Neu­jahrs­auk­ti­on so bil­lig wie seit 2007 nicht mehr. Das ent­spricht 25’000 Yen pro Kilo, was immer noch ein stol­zer Preis ist im Ver­gleich zu den markt­üb­li­chen 3000 und 4000 Yen wäh­rend des Jahres.

Die Grün­de für den Preissturz

Für den 62-jäh­ri­gen Kimu­ra kommt die­se Ent­wick­lug nach den vie­len kost­spie­li­gen Auk­tio­nen ent­ge­gen. Es sei ein guter Ein­kauf gewe­sen, liess er die Medi­en wis­sen. Er sei den­noch über­rascht, dass er den Thun­fisch ver­gleichs­wei­se güns­tig erhal­ten habe.

Der Grund für den Preis­sturz war wohl ein aus­gie­bi­ger Fang in der Tsu­ru­ga-Meer­enge. Dort, am Nord­zip­fel von Hons­hu, liegt die Stadt Oma, deren Fischer berümt sind für ihre tra­di­tio­nel­len Thun­fisch-Fang­me­tho­den und in Tsuki­ji regel­mäs­sig am meis­ten gebo­ten bekommen.

Aus­ser­dem wur­den die Rekord­prei­se der letz­ten Jah­re von neu­en Bie­tern aus dem Aus­land ange­feu­ert. So sicher­te sich 2011 eine Sushi-Ket­te aus Hong­kong den bes­ten Thun­fisch. Denn der Meist­bie­ten­de der Neu­jahrs­auk­ti­on ver­spricht sich mit sei­ner «Tro­phäe» jeweils ein erfolg­rei­ches Geschäftsjahr.

Die Neu­jahrs­auk­ti­on ist denn auch eine gros­se PR-Akti­on für die gesam­te Bran­che. Die Auf­merk­sam­keit der Medi­en ist ihr gewiss. Für Kimu­ras Sushi-Ket­te gibt es kei­ne bes­se­re Wer­bung. Und die Fischer­stadt Oma sichert sich mit ihren Pracht­ex­em­pla­ren ihren guten Ruf als Thun­fisch-Hoch­burg Japans.

Der Zucht­fisch kommt

Das Bild täuscht jedoch nicht dar­über hin­weg, dass die glo­ba­le Über­fi­schung auch den Bestand des Blauf­los­sen-Thun­fischs gefähr­det. Der gewöhn­li­che Kilo­preis ist in den letz­ten Jah­ren ange­stie­gen. Laut dem Inter­na­tio­na­len Komi­tees für Thun­fisch im Nord­pa­zi­fik (ISC) ist die Popu­la­ti­on des Blauf­los­sen-Thun­fischs im Pazi­fik im Ver­gleich zum Jahr 2005 um die Hälf­te gesunken.

Japan allei­ne kon­su­miert rund 70 Pro­zent des glo­ba­len Blauf­los­sen-Thun­fisch­fangs. Hier soll die Wis­sen­schaft das Pro­blem der Über­fi­schung lösen. Die Uni­ver­si­tät Kin­ki ist mit der Thun­fisch-Zucht inzwi­schen soweit, dass sie zwei Restau­rants in Tokio und Osa­ka eröff­net hat, die aus­schliess­lich den haus­ei­ge­nen Thun­fisch anbie­ten. In der Prä­fek­tur Naga­sa­ki soll in den nächs­ten Jah­ren die ers­te kom­mer­zi­el­le Zucht­farm ent­ste­hen (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Bal­di­ges Ende von Tsukiji

Für den Fisch­markt Tsuki­ji könn­te es der­weil die vor­letz­te Neu­jahrs­auk­ti­on gewe­sen sein. Denn für Novem­ber 2016 ist der Umzug des wohl berühm­tes­ten Fisch­markts nach Toyo­su geplant, das rund 2 Kilo­me­ter süd­lich von Tsuk­ji ent­fernt liegt (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

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