Sicheres Japan
Japan gilt als sicheres Land. Selbst in einer Millionenstadt wie Tokio muss man keine Angst haben überfallen zu werden. Darauf sind die Japaner besonders stolz und für die Touristen macht es das Reisen angenehm. Die gespürte Sicherheit lässt sich auch statistisch belegen.
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Gemäss der aktuellen Statistik der japanischen Polizeibehörde wurden im letzten Jahr 1’212’240 Straftaten registriert, wie NHK News berichtet. Das ist nach 1973 und 1974 der dritt-tiefste Wert in der Nachkriegsgeschichte. Seit 2002, als noch 2’853’739 Straftaten gezählt wurden, ist diese Zahl nun seit 12 Jahren rückläufig.
Bei den 1’212’240 Straftaten handelt sich in 897’309 Fällen um Diebstähle. Besonders diese Art des Gesetzesverstosses war 2014 stark rückläufig. Insgesamt 8,6 Prozent weniger solcher Fälle wurden gezählt.
Wenig Mordfälle
Schwere Gewalttaten wie Tötung, versuchte Tötung oder Überfälle gab es gerade 1054 Mal. Das ist etwas mehr als im letzten Jahr, als es erstmals seit Kriegsende weniger als 1000 Fälle gab (Asienspiegel berichtete).
In einem Land mit 127 Millionen Einwohnern ist dies eine fast verschwindend kleine Zahl, auch wenn die japanischen Fernsehstationen in ihren Nachrichtensendungen gerne ein anderes Bild zeichnen.
Die turbulenten Jahre
Diese Sicherheit war aber nicht imme so ausgeprägt. Statistisch waren die ersten zwei Jahrzehnten der Nachkriegsgeschichte die gefährlichste Zeit. Das Land war nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg am Boden. Es folgten politisch und gesellschaftlich turbulente Jahre. 1954 kam es zu 3081 Mordfällen. Seither nimmt diese Zahl stetig ab.
Für diese tiefe Kriminalitätsrate gibt es verschiedene Erklärungen. Einerseits gibt es in Japan eine enge soziale Verflechtung in der Gesellschaft, die zu einer anhaltend tiefen Verbrechensrate beiträgt.
Die starke und weit verteilte Präsenz der Polizei in den Städten mit ihren Koban-Polizeiboxen (Asienspiegel berichtete) sowie die strengen Waffengesetze (Asienspiegel berichtete) sind weitere Faktoren. Ausserdem wird Japans Bevölkerung immer älter, die Tendenz zu Aufständen, Revolutionen und Verbrechen damit geringer.
Die kritische Sichtweise
Kritiker verweisen dagegen, dass die Polizei ungeklärte Mordfälle zu schnell in die Statistik der Selbstmorde oder Unfälle abschiebt. In Japan werden nur 10 Prozent der verdächtigen Todesfälle einer gerichtsmedizinischen Autopsie unterzogen.
Von einer mangelnder Aufklärungsarbeit ist die Rede (Asienspiegel berichtete). Die Zahl der Selbstmorde bleibt derweil mit knapp 30’000 im Jahr noch immer sehr hoch (Asienspiegel berichtete).
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