Der neue Yamanote-Zug

Designstudie des neuen Yamanote-Zugs.
Design­stu­die des neu­en Yama­no­te-Zugs. Screen­shot: jre​ast​.co​.jp

Die Yama­no­te-Linie ist das Herz­stück der 110 Bahn­li­ni­en Tokios. 1885 eröff­net, ver­bin­det sie ring­för­mig die wich­tigs­ten Zen­tren der Haupt­stadt. Gan­ze 29 Sta­tio­nen auf einer Gesamt­stre­cke von 34,5 Kilo­me­tern bedient sie. Bis 2020 wird zwi­schen Shina­ga­wa und Tama­chi eine wei­te­re Sta­ti­on hin­zu­kom­men. Mit täg­lich 3,5 Mil­lio­nen Fahr­gäs­ten ist die Yama­no­te-Linie gar eine der meist fre­quen­tier­ten Bahn­li­ni­en der Welt.

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Bereits letz­ten Som­mer hat Betrei­ber JR East ange­kün­digt, die Ring­li­nie mit neu­en Wagen auf­zu­fri­schen (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Am Wochen­en­de wur­de nun der neue Zug, die E235-Serie, der Öffent­lich­keit prä­sen­tiert (sie­he Tweets unten). 11 Wagen besitzt die neue Ver­si­on. Äus­ser­lich hat es ein sanf­tes Rede­sign gege­ben. Die typisch durch­ge­hend grü­nen, dicken Lini­en an den Sei­ten sind ver­schwun­den. Ledig­lich die Türen haben die grü­ne Far­be behalten.

Doch für ein­mal steht bei der Prä­sen­ta­ti­on nicht die Bau­wei­se im Vor­der­grund, son­dern die Wer­bung. Denn hier geht die Yama­no­te neue Wege. Erst­mals seit 28 Jah­ren betreibt JR East wie­der einen Zug, wo es kei­ne Wer­be­an­zei­gen gibt, die wild von der Decke her­un­ter­hän­gen. Statt­des­sen setzt man im E235 auf die digi­ta­le Werbung.

Digi­tal oder Papier?

Pro Wagen gibt es neu 26 bis 35 Mini­bild­schir­me über den Türen und den Gepäck­ab­la­gen. So kann die Wer­bung künf­tig zen­tral gesteu­ert wer­den. Das regel­mäs­si­ge, müh­se­li­ge Aus­tau­schen der bis zu 80 Wer­be­pla­ka­te ent­fällt fast kom­plett. Ein­zig bei den Türen wird man offen­bar noch kon­ven­tio­nel­le Papier­wer­bung einsetzen.

Noch scheint aber Betrei­ber JR East sich sei­ner Sache nicht ganz sicher zu sein. Ab Herbst beginnt die Test­pha­se mit dem ers­ten E235. Basie­rend auf den Rück­mel­dun­gen der Wer­be­kun­den und der Pas­sa­gie­re wird man schliess­lich ent­schei­den, ob man voll­stän­dig auf Wer­be­pla­ka­te und- auf­kle­ber in der Yama­no­te-Linie ver­zich­ten möch­te, wie die Asahi Shim­bun berichtet. 

Eine fes­te Tradition

In Japan gehört die «hän­gen­de» Papier­wer­bung bis­her fest zum Inven­tar eines Zugs. Für Japa­nisch­ler­nen­de ist die­se Aus­sicht ein Eldo­ra­do. Wäh­rend der Fahrt schnappt man zahl­rei­che Kan­jis auf und ver­sucht sich durch die gesam­te Wer­bung zu lesen. Für Tou­ris­ten ist es ein­fach nur fas­zi­nie­rend, die­se Fül­le an nicht les­ba­ren Anzei­gen zu sehen. Übri­gens hat die­se Form der Wer­bung eine lan­ge Geschich­te. Bereits 1885 wur­den in von Pfer­den gezo­ge­nen Stras­sen­bah­nen Wer­be­plät­ze verkauft.

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