Die Besei­ti­gung eines Mahnmals

Die  AKW-Aufschrift über den Strassen von Futaba.
Die AKW-Auf­schrift über den Stras­sen von Futa­ba. Foto: twitter/​@Ryohhei039724Rs

«Atom­kraft: die Ener­gie einer glän­zen­den Zukunft» oder «Mit der Atom­kraft bau­en wir eine wohl­ha­ben­de Gesell­schaft»: Mit die­sen zwei gros­sen Auf­schrif­ten begrüss­te die Klein­stadt Futa­ba einst ihre Besucher.

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Sie war stolz dar­auf, die Reak­to­ren 5 und 6 des AKW Fuku­shi­ma 1 zu beher­ber­gen. Das Atom­kraft­werk war ein guter Arbeit­ge­ber und gross­zü­gi­ger Hel­fer für die Anlie­gen der Gemein­de. Am 11. März 2011 nahm die­se Zuver­sicht jedoch ein Ende.

Mit dem Unfall im AKW-Fuku­shi­ma muss­te die gesam­te Bevöl­ke­rung eva­ku­iert wer­den. Die Behör­den und ein Teil der Men­schen zogen in eine alte Schu­le in Kazo in der Prä­fek­tur Saita­ma (Asi­en­spie­gel berich­te­te), die bis zum März 2014 eine Not­un­ter­kunft blieb.

Die Stadt­ver­wal­tung ist inzwi­schen nach Iwa­ki umge­zo­gen. Die Bewoh­ner haben ande­re Blei­ben in- und aus­ser­halb der Prä­fek­tur Fuku­shi­ma gefun­den. Denn bis heu­te sind 96 Pro­zent des Lan­des von Namie nicht bewohn­bar. Für die rest­li­chen vier Pro­zent sind Dekon­ta­mi­nie­rungs­ar­bei­ten geplant oder im Gan­ge. Auf eine per­ma­nen­te Rück­kehr war­ten die Ein­woh­ner vergeblich.

Von der Stadt zur Deponie

Statt­des­sen hat die Stadt gemein­sam mit der Nach­bar­ge­mein­de Oku­ma dem Staat eine 16 Qua­drat­ki­lo­me­ter gros­se Par­zel­le zur Ver­fü­gung gestellt, wo künf­tig die ver­strahl­te Erde der Dekon­ta­mi­nie­rungs­ar­bei­ten in der Sperr­zo­ne depo­niert wer­den kann.

30 Mil­lio­nen Ton­nen sol­len hier gela­gert wer­den, wie die Japan Times berich­te­te. Offi­zi­ell darf die Depo­nie 30 Jah­re hier blei­ben. Danach muss eine neue, end­gül­ti­ge Lager­stät­te für den ver­strahl­ten Abfall gefun­den werden.

Die offi­zi­el­le Begrün­dung für den Abbau

Die ver­ros­te­ten Atom-Schrift­zü­ge von Futa­ba haben sich vier Jah­re nach der Kata­stro­phe als fal­sche Ver­spre­chen erwie­sen. Sie sind zu einem Mahn­mal der Kata­stro­phe geworden.

Nun aber möch­te die Stadt die Auf­schrif­ten besei­ti­gen, wie NHK News berich­tet. Die Auf­schrif­ten sei­en bauf­fäl­lig. Es bestehe die Gefahr, dass die­se von allei­ne her­un­ter­fie­len und Men­schen ver­let­zen oder Autos beschä­di­gen könn­ten, lau­tet die offi­zi­el­le Begrün­dung der Regie­rung von Futaba.

Noch muss die Lokal­ver­samm­lung zusa­gen. Der Abbau könn­te dann im Sep­tem­ber anfan­gen. Nicht alle Bewoh­ner ver­ste­hen die­se Vor­ge­hens­wei­se. Der Schritt der Behör­de macht sie gar stut­zig. Man wür­de damit ein Mahn­mal der Kata­stro­phe ent­fer­nen und so ver­su­chen, die Ver­gan­gen­heit ver­ges­sen zu machen, lau­tet die Kritik. 

Atom­geg­ner haben den Satz umfor­mu­liert: «Der Atom­austieg: die Ener­gie einer glän­zen­den Zukunft»

Hier ist die ande­re Auf­schrift zu sehen: 

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