Japan mus­tert Reak­to­ren aus

Das AKW Mihama in der Präfektur Fukui.
Das AKW Miha­ma in der Prä­fek­tur Fukui. Foto: wikimedia/​Hiro­rin­ma­sa

Vier Jah­re nach der AKW-Unfall in Fuku­shi­ma begin­nen die japa­ni­sche Strom­pro­du­zen­ten erst­mals ver­al­te­te Reak­to­ren aus­ser Betrieb zu neh­men. Der Anfang wird in der Prä­fek­tur Fukui gemacht, die die höchs­te Dich­te an Atom­kraft­wer­ken auf­weist (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

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Kan­sai Elec­tric Power hat ange­kün­digt, die 44 Jah­re alten Reak­to­ren 1 und 2 des AKW Miha­ma end­gül­tig aus­ser Dienst zu stel­len. Japan Ato­mic Power tut es mit dem 45 Jah­re alten Reak­tor 1 sei­nes AKW Tsu­ru­ga gleich, wie NHK News berichtet.

Es sind die ers­ten frei­wil­li­gen Still­le­gun­gen seit der Kata­stro­phe vor vier Jah­ren – und es wer­den auch nicht die letz­ten sein. Der Reak­to­ren 1 im AKW Shi­ma­ne (Prä­fek­tur Shi­ma­ne) und im AKW Gen­kai (Prä­fek­tur Saga) ste­hen eben­falls vor ihrem end­gül­ti­gen Ende. 

Zu hohe Kosten

Eine neue Regu­lie­rung, die nach dem 11. März 2011 in Kraft trat, ver­bie­tet grund­sätz­lich den Betrieb nach 40 Jah­ren. Mit einer Aus­nah­me­be­wil­li­gung kann der Betrei­ber den Betrieb jedoch um 20 Jah­re ver­län­gern, sofern die neu­en Sicher­heits­be­stim­mun­gen ein­ge­hal­ten und der Sicher­heits­check durch die Nuklea­re Regu­lie­rungs­be­hör­de (NRA) bestan­den wird.

Auch in Miha­ma woll­te man eigent­lich wei­ter­ma­chen, kam jedoch zum Schluss, dass wei­te­re Sicher­heits­an­pas­sun­gen schlicht­weg zu teu­er gewe­sen wären. Es wird ange­nom­men, dass in den kom­men­den Jah­ren noch wei­te­re, alte Reak­to­ren end­gül­tig von Netz genom­men wer­den. Beim 38 Jah­re alten Reak­tor 3 in Miha­ma möch­te Kan­sai Elec­tric Power der­weil weitermachen. 

Das Kal­kül der Regierung

Der Schritt bedeu­tet jedoch kei­ne Ver­ab­schie­dung von der Atom­ener­gie. Noch gibt es 43 Reak­to­ren im Land. Alle sind sie tem­po­rär aus­ge­schal­tet. Für vier Reak­to­ren in den zwei AKW Sen­dai und Taka­ha­ma hat die Nuklea­re Regu­lie­rungs­be­hör­de (NRA) ihr grund­sätz­li­ches OK fürs Wie­der­hoch­fah­ren gege­ben. Mit einem Neu­start wird frü­hes­tens im Som­mer gerech­net. Der­zeit prüft die NRA wei­te­re 20 Reak­to­ren auf ihre Sicherheit. 

Die lan­ge hin­aus gezö­ger­te Aus­mus­te­rung der ältes­ten Reak­to­ren kommt der atom­freund­li­chen Regie­rung von Pre­mier Shin­zo Abe durch­aus ent­ge­gen. Damit kann sie zei­gen, dass sie den Sicher­heits­as­pekt ernst nimmt. Denn Umfra­gen haben wie­der­holt erge­ben, dass über die Hälf­te der Japa­ner gegen ein Wie­der­hoch­fah­ren der Reak­to­ren ist (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Jah­zehn­te­lan­ger Abbau

Die Still­le­gung der Reak­to­ren stellt Japan vor neue Her­aus­for­de­run­gen. Der Abbau eines AKW ist nicht nur zeit­in­ten­siv, son­dern auch extrem teu­er. Aus­ser­dem fehlt es Japan noch immer an einem end­gül­ti­gen Stand­ort für ein Atommüllendlager.

Am Ende wird der Kon­su­ment zur Kas­se gebe­ten. So hat die Regie­rung laut dem Wall Street Jour­nal den Strom­pro­du­zen­ten erlaubt, die Kos­ten für den Abbau auf ihre Kun­den zu überwälzen.

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