Kleines Tattoo erlaubt
In Japan wird ein Tattoo traditionell mit der japanischen Mafia, der Yakuza, in Verbindung gebracht. Gleich auf dem ganzen Körper tragen diese ihre Tätowierungen. Entsprechend verpönt ist das Tragen einer solchen Körperbemalung in der japanischen Gesellschaft.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Doch seit die Modewelt die Tattoos vor ein einigen Jahren für sich entdeckt hat, haben auch viele junge Japaner keine Hemmungen mehr davor.Wer sich für ein Tattoo entschieden hat, dem ist jedoch der Eintritt in vielen öffentliche Anlagen wie den heissen Quellen oder Saunas untersagt. So ist die Sorge gross, dass man damit die anderen Gäste verscheucht.
Die Regelungen sind je nach Badeanstalten unterschiedlich. Mit den meisten lässt sich gar nicht diskutieren. Andere wiederum erlauben den Eintritt, solange man das Tatto abkleben kann. Nun wagt die Luxus-Ryokan-Hotelkette Kai eine Liberalisierung, die womöglich im ganzen Land zu einem Umdenken führen könnte.
Kleine Tattoos erlaubt
So hat die Hoshino Resort Co., die Besitzerin von Kai, entschieden, dass künftig auch Tätowierte ihre Bäder benutzen dürfen, wie die Asahi Shimbun berichtet. Die Voraussetzung ist, dass das Tattoo nicht länger als 10 Zentimeter und breiter als 8 Zentimeter ist, so dass es mit einem weissen zur Verfügung gestellten Pflaster abgedeckt werden kann. Im Oktober wird die sechsmonatige Testphase beginnen, danach wird definitiv entschieden.
Zu diesem Umdenken geführt hat die starke Zunahme an Gästen aus dem Ausland, von denen praktisch alle aus Modegründen ein Tattoo am Körper tragen. Die Sorge war wohl gross, dass man eine lukrative Einnahmequelle entgehen lässt, sollte man sich an die strikten Regeln aus anderen Zeiten halten.
Ein Generationenkonflikt
Das Thema Tattoo hat sich in den letzten Jahren auch zu einem Generationenkonflikt entwickelt. Gerade in der Region Osaka und Kobe, wo die Yakuza besonders stark ist, sind die Behörden weiterhin äusserst strikt. So ist der Zugang an gewissen Stränden für Tätowierte untersagt (Asienspiegel berichtete).
Osakas Bürgermeister Toru Hashimoto liess alle 33’000 Stadtangestellte einen Fragebogen ausfüllen, in dem sie über mögliche Körperbemalungen Auskunft geben musste. Die Angelegenheit entwickelte sich am Ende zu einem Rechtsfall (Asienspiegel berichtete).
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken