Japans neuer Wirtschaftsmotor
1,765 Millionen ausländische Touristen haben alleine im Kirschblütenmonat April Japan besucht. Das sind satte 43,3 Prozent mehr als noch im selben Monat des Vorjahres. Noch nie haben mehr Gäste aus Übersee innerhalb von vier Wochen den Inselstaat besucht. Es ist sogar der dritte Rekordmonat hintereinander.
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Damit waren zwischen Januar und April bereits 5,896 Millionen ausländische Touristen in Japan. Wenn es so weiter geht wird die letztjährige Rekordmarke von 13 Millionen Touristen locker überschritten. Diese Entwicklung kommt für viele überraschend. Denn vor vier Jahren, als die Reisebranche nach der Dreifachkatastrophe am Boden lag, zählte Japan übers ganze Jahr hindurch gerade mal 5,4 Millionen Touristen.
Schon bald 20 Millionen?
Seither ist es jedoch kontinuierlich aufwärts gegangen. Geht die Entwicklung so weiter, dann wird Japan wohl noch vor den Sommerspielen 2020 das angepeilte Ziel von 20 Millionen Besuchern aus Übersee erreichen.
Die Schwächung des Yens, eine neue gelockerte Visumspolitik für die südostasiatischen Länder sowie neue Billigflugverbindungen innerhalb Asiens haben wesentlich zu diesem Boom in den letzten drei Jahren beigetragen.
Die wichtigsten Kunden sind derweil die Festlandchinesen. So kamen von den 1,765 Millionen April-Touristen 405’800 aus China. Es folgen Taiwan (335’100), Südkorea (304’600), Hongkong (119’600) und Thailand (117’900). Es sind auch die Chinesen, die mit Abstand am meisten Geld in Japan ausgeben (Asienspiegel berichtete).
Ein Wirtschaftspfeiler
Der Tourismus entwickelt sich so zu Japans neuem Wirtschaftsmotor. Die japanischen Kaufhäuser führen ihre kürzlichen Umsatzsteigerungen auf die Kauflust der Gäste aus dem Ausland zurück. Selbst die Bahnbetriebe und die Fluggesellschaft verzeichnen mehr Einnahmen dank der Touristen, wie die Mainichi Shimbun berichtet.
Auch Kleingeschäfte profitieren inzwischen vom Boom. Fast 19’000 Geschäfte im Land bieten heute ein Tax-Free-Angebot an. Vor einem Jahr waren es erst knapp 6000. Möglich macht dies die letztjährige Erweiterung der Palette an Gütern, die man als ausländischer Gast steuerfrei beziehen darf (Asienspiegel berichtete).
Premierminister Abe hat den Tourismus gar zu einem zentralen Pfeiler in seiner Wachtsumsstrategie für die Wirtschaft erklärt. Auch wenn zurzeit vor allem die urbanen Regionen vom neuen Zulauf profitieren, ist die Hoffnung gross, dass gerade der Tourismus für die ländlichen, aussterbenden Regionen in den nächsten Jahren zu einer neuen, lukrativen Einnahmequelle werden könnte.
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