Schwimmende Solarkraftwerk
In einem Teich in der Stadt Kasai, Präfektur Hyogo, ist die weltweit grösste, schwimmende Solaranlage in Betrieb genommen worden. Die dort angelegeten 9000 Panele liefern jährlich 2,3 Megawattstunden Solarstrom. Sie versorgen damit 820 Haushalte mit Strom. Gebaut hat diese schwimmende Anlage der japanische Konzern Kyocera.
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Das System hat den Vorteil, dass das Wasser als natürliches Kühlsystem für die Solarpanele dient und damit eine stabilere Energieproduktion ermöglicht. Der auf dem Teich produzierte Strom fliesst künftig ins Netz von Kansai Electric Power.
Kyocera rechnet mit jährlichen Einnahmen von rund 100 Millionen Yen (rund 747’00 Euro). Ein Teil davon kommt in Form einer Mietvergütung einer Gruppe von Anwohnern des Teichs zugute, die für den Unterhalt des Gewässers sorgt. Die Installation soll ausserdem heftigen Taifun-Stürmen standhalten können.
Bereits im März dieses Jahres hat Kyocera in derselben Präfektur zwei weitere schwimmende Solarkraftwerke in Betrieb genommen, die zusammen 920 Haushalte mit Strom versorgen können (siehe Video).
Solarboom in Japan
Noch machen in Japan die erneuerbaren Energien erst rund 10 Prozent der gesamten Stromproduktion aus. Trotzdem boomt seit der AKW-Katastrophe von Fukushima die Solarenergie in Japan.
Das Land hat in den letzten Jahren die Kapazitäten seiner erneuerbaren Energien auf insgesamt 25 Gigawatt verdreifacht, 80 Prozent davon stammt aus Solarkraftwerken, wie die Japan Times berichtet.
Überall im Land entstehen neue Kraftwerke, die ihren Strom mit Sonnenergie produzieren (Asienspiegel berichtete). Vor ein paar Wochen hat die Firma Orix ihr Projekt für ein Solarkraftwerk in der Präfektur Niigata vorgestellt.
Dieses soll ab 2018 mit einer Leistung von 55 Megawatt 16’765 Haushalte mit Strom versorgen. Baubeginn ist im Juni. Kyocera alleine plant bis 2020 den Betrieb von insgesamt 30 Solarkraftwerken in Japan mit einer Gesamtleistung von 140 Megawatt.
Chinas Vorstoss
Japan ist inzwischen der viertrgrösste Markt für Solarenergie. Zu diesem Boom beigetragen hat die vom damaligen Premierminister Naoto Kan lancierte Einspeisevergütung. Ab diesem Jahr ist die Branche gar soweit, dass die Solarenergie auch ohne staatliche Subventionen profitabel betrieben werden kann.
Die aktuelle Regierung setzt ihre Hoffnungen zwar wieder verstärkt auf den Atomstrom. Bis im nächsten Jahr sollen die ersten AKW wieder in Betrieb genommen werden. Zurzeit sind noch alle 48 Reaktoren abgeschaltet (Asienspiegel berichtete). Trotz allem will auch die Regierung Abe den Anteil an erneuerbaren Energien bis 2020 auf 22 bis 24 Prozent erhöhen.
Seit kurzem erlebt die Solarbranche weltweit einen Aufwärtstrend. Das hat einerseits mit einer verbesserten Solartechnologie zu tun, mit der heute effizienter Energie gewonnen werden kann. Andererseits hat China begonnen, massiv in diese umweltfreundliche Industrie zu investieren, um eine Alternative zu seinen Kohlekraftwerken zu schaffen. Das Reich der Mitte ist längst der grösste Produzent von Solarmodulen. Die Produktionskosten für Solarenergie sind dadurch so tief wie noch nie.
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