Der japanische Reis-Burger

Foodblog – Japan hat seine traditionelle Washoku-Esskultur. Doch seit jeher versteht es der Inselstaat, Essen aus anderen Ländern aufzunehmen, zu kopieren und schliesslich eine ganz eigene japanische Version daraus zu machen. Yōshoku nennt man ein Gericht, das ursprünglich aus dem Westen kommt.
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So hat in der Nachkriegszeit selbst der amerikanische Fastfood in Japan Eingang gefunden. Und auch auf den Fastfood gibt es mit Freshness Burger oder Mos Burger eine ganz eigene japanische Antwort.
Diese Restauranketten unterscheiden sich vom äusseren Erscheinungsbild der amerikanischen Vorbilder nicht gross. Abgesehen davon ist jedoch alles ein bisschen anders. Denn diese japanische Ketten haben die Philosophie, ihre Hamburger erst nach der Bestellung für den Kunden frisch zuzubereiten. Somit ist garantiert, dass die Speisen frisch und nicht aufgewärmt serviert werden. Viele Japaner schwören auf dieses Konzept und meiden tunlichst die amerikanischen Fastfood-Lokale.
Der Reis-Burger
Ein weiteres Merkmal ist, dass Freshness Burger und Mos Burger stehts darum bemüht sind, den Speisen eine japanische Note mit typischen Zutaten aus der heimischen Küche zu verleihen. Als bestes Beispiel dafür dient der Reis-Burger, bei dem anstatt zwei Brötchen zwei Reisplätzchen benutzt werden. Die Zutaten variieren und regelmässig erscheinen neue Editionen des Reis-Burgers. Auch die japanische Airline JAL hat diese Speise schon in der Luft angeboten (Asienspiegel berichtete).
Mos Burger hat sich damit seit der Gründung 1972 zur zweitgrössten Fastfood-Kette in Japan emporgearbeitet – mit heute über 1700 Ablegern. Und seit einigen Jahren expandiert Mos Burger nach Übersee. In China, Taiwan, Südkorea, Singapur, Indonesien, Thailand, Hongkong und sogar in Australien ist das Restaurant inzwischen vertreten.
Eine Premiere für Europa
In Europa sucht man jedoch vergeblich nach dieser japanischen Interpretation des Fastfoods. Doch nun gibt es an der Expo in Mailand, eine einmalige Gelegenheit für eine limitierte Zeit Mos Burger auch auf unserem Kontinent auszuprobieren.
Im japanischen Pavillon befindet sich der Mini-Ableger gemeinsam mit anderen exklusiven Vertretern aus Nippon. Bestellt habe ich den Yakiniku Rice Burger, ein Hamburger mit japanisch mariniertem und fein geschnittenem Rindfleisch eingeklemmt in zwei «Reis-Buns».
Wie ein Gyudon in Kompaktform
Es ist sozusagen ein Gyudon-Rindfleischeintopf (Asienspiegel berichtete) in schön gepresster Kompaktform. Dazu gab es noch Pommes Frites und ein Wasser. Der Geschmack des «Barbecue-Reisburgers» ist süss, reichhaltig und durch und durch japanisch.
Yakiniku Rice Burger ist eine kleine kulinarische Erinnerung an Japan inmitten Italiens. Bis zum Ende der Weltausstellung gibt es die einmalige Gelegenheit, die japanische Interpretation des Fastfoods in Europa auszuprobieren.

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