Täto­wiert ins Onsen

So geht es auch: Mit Tattoo in einem privaten Badebereich mit Blick auf den Fuji.
So geht es auch: Mit Tat­too in einem pri­va­ten Bade­be­reich mit Blick auf den Fuji. Foto: flickr/​rich115

Mit einem Täto­wie­rung ein öffent­li­ches Bad zu betre­ten, ist in Japan in den aller­meis­ten Fäl­len ver­bo­ten. Denn Insel­staat wird ein Tat­too tra­di­tio­nell mit der japa­ni­schen Mafia, der Yaku­za, in Ver­bin­dung gebracht. Gleich auf dem gan­zen Kör­per tra­gen die­se ihre Tätowierungen.

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Um nicht ande­re Kun­den aus dem Onsen (heis­se Quel­le) zu ver­scheu­chen, set­zen vie­le Bade­an­stal­ten in Japan daher auf eine Null-Tole­ranz-Poli­tik bezüg­lich Kör­per­be­ma­lung. Und so wird selbst Per­so­nen, die ihre Tat­toos aus modi­schen Grün­den tra­gen, der Zutritt verweigert.

Mao­ri aus dem Onsen verbannt

In Japan hat sich dar­aus in den letz­ten Jah­ren ein Gene­ra­tio­nen­kon­flikt ent­wi­ckelt. Denn gera­de vie­le jun­ge Japa­ner betrach­ten ein Tat­too nicht mehr als Sym­bol der Mafia, son­dern wie im Wes­ten als ein simp­les, modi­sches State­ment (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Die­se Per­so­nen haben mit dem Tou­ris­mus-Boom in den letz­ten Jah­ren eine Ver­bün­de­ten erhal­ten. Denn immer mehr aus­län­di­sche Gäs­te mit Täto­wie­run­gen bekla­gen sich bei japa­ni­schen Rei­se­ver­an­stal­tern, dass ihnen der Zutritt ver­wei­gert wurde.

Ein Fall einer 60-jäh­ri­gen Mao­ri aus Neu­see­land, die wegen ihres tra­di­tio­nel­len Gesichts-Tat­toos im Kinn­be­reich nicht in ein Onsen in Hok­kai­do durf­te, sorg­te 2013 gar für media­le Auf­merk­sam­keit.

Belieb­tes Onsen

Für Japans Tou­ris­mus ist dies kei­ne gute Wer­bung. Denn für vie­le aus­län­di­sche Besu­cher steht ein Onsen-Besuch ganz oben auf der Wunsch­lis­te. Dies ergab eine Umfra­ge der japa­ni­schen Tou­ris­mus­be­hör­de vor einem Jahr. Nur «Shop­ping» und «der Besuch eines pit­to­res­ken Ortes» ist schein­bar noch begehr­ter unter den Japan-Reisenden.

Aus die­sem Grund hat sich die Tou­ris­mus­be­hör­de nun erst­mals aktiv in die­sen Tat­too-Kon­flikt ein­ge­schal­tet. Sie hat an 3700 Bade­an­stal­ten im Land einen Fra­ge­ka­ta­log bezüg­lich deren Ein­tritts­re­geln geschickt. Basie­rend auf den Ant­wor­ten will sie Emp­feh­lun­gen erlas­sen, die den täto­wier­ten Tou­ris­ten sowie auch der Bran­che ent­ge­gen­kom­men sollen.

So geht es auch

Wie dies funk­tio­nie­ren könn­te, machen schon eini­ge Bade­an­stal­ten frei­wil­lig vor. Sie ver­lan­gen von den Kun­den ganz ein­fach, die Tat­toos am Kör­per abzukleben.

Selbst die Luxus-Ryo­kan-Hotel­ket­te Kai hat im April beschlos­sen, den Kun­den mit klei­nen Täto­wie­run­gen den Zutritt künf­tig erlau­ben zu wol­len. Bedin­gung ist jedoch, dass die Täto­wie­rung nicht mehr als 10 Zen­ti­me­ter lang und 8 Zen­ti­me­ter breit ist, so dass die­se mit einem weis­sen zur Ver­fü­gung gestell­ten Pflas­ter abge­deckt wer­den kön­nen. Ab Okto­ber wird das Hotel eine sechs­mo­na­ti­ge Test­pha­se starten.

Zu die­sem Umden­ken geführt hat die star­ke Zunah­me an Gäs­ten aus dem Aus­land (Asi­en­spie­gel berich­te­te) und die damit zusam­men­hän­gen­de Sor­ge, dass man sich mit einer all­zu rigo­ro­sen Bade­re­ge­lung eine lukra­ti­ve Ein­nah­me­quel­le ent­ge­hen lässt (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

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