Ein Bade­strand in der Metropole

Mit Aussicht auf Tokio: Am Strand des Kasai-Rinkai-Parks.
Mit Aus­sicht auf Tokio: Am Strand des Kasai-Rin­kai-Parks. Foto: flickr/​mrha­ya­ta

Ein gemüt­li­cher Sand­strand mit sau­be­rem Meer­was­ser in der Metro­po­le Tokio? Wäh­rend Jahr­zehn­ten glaub­te nie­mand an die­se Visi­on. So ver­schmutzt war das Was­ser in der Nach­kriegs­zeit. In den 1960ern wur­de gar ein Schwimm­ver­bot in der Bucht der Haupt­stadt erlas­sen. Hin­zu kam die Gewin­nung von Neu­land in der Bucht. Und so schlos­sen auch die letz­ten städ­ti­schen Badestrände. 

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In der Fol­ge blieb den Tokio­tern nichts ande­res übrig, als in die Nach­bar­re­gio­nen aus­zu­wei­chen. Die Prä­fek­tur Kana­ga­wa mit ihren Bäde­strän­den in Zushi, Eno­shi­ma, Kama­ku­ra oder Miura Kai­gan ist zu einem sol­chen idea­len Zufluchts­ort für die son­nen­hung­ri­ge Haupt­städ­ter gewor­den. Vie­le der jun­gen Japa­ner haben das Bade­ge­fühl in der Tokio­ter Bucht gar nie erlebt.

Stren­ge­re Umwelt­vor­la­gen und ein ver­bes­ser­tes Kana­li­sa­ti­ons­netz haben das Was­ser in der Tokio­ter Buch in den letz­ten Jahr­zehn­ten wie­der sau­be­rer wer­den las­sen. Eine Non­pro­fit-Orga­ni­sa­ti­on, die sich für mehr Lebens­qua­li­tät in Tokio ein­setz­te, mach­te sich in der Fol­ge an die Arbeit, mit dem Ziel, der Haupt­stadt einen Bade­strand zurückzugeben. 

Die Rück­erobe­rung

2013 begann sie mit einer Schwimm­ver­an­stal­tung am künst­li­chen Sand­strand des 1989 eröff­ne­ten Kasai-Rin­kai-Parks im Tokio­ter Bezirk Edo­ga­wa gleich neben dem Dis­ney­land. Eine Spe­zi­al­be­wil­li­gung der Lokal­re­gie­rung mach­te dies mög­lich. Eine Auf­la­ge gab es jedoch für die Teil­neh­mer: der Kopf muss­te beim Baden über Was­ser gehal­ten wer­den. Noch war man nicht ganz von der Was­ser­qua­li­tät über­zeugt. Trotz allem war die Ver­an­stal­tung so erfolg­reich, dass sie im Fol­ge­jahr auf 18 Tage aus­ge­wei­tet wurde. 

Inzwi­schen scheint sich die Lage der­art ver­bes­sert zu haben, dass Tokio kurz davor steht, erst­mals seit 50 Jah­ren einen regu­lä­ren Bade­strand zurück­zu­er­hal­ten, wie die Mai­ni­chi Shim­bun berich­tet. Am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de war am Ufer des Kasai-Rin­kai-Parks der Start der offi­zi­el­len Test­pha­se. Bis Ende August wird der Bade­strand an den Wochen­en­den und Fei­er­ta­gen offen sein, sofern die am ent­spre­chen­den Tag gemes­se­ne Was­ser­qua­li­tät stimmt. Eine klei­ne Schwimm­zo­ne von 150 Metern Brei­te wur­de fest­ge­legt (sie­he Tweet). In die­sem Bereich darf man nun auch den Kopf ins küh­len­de Was­ser tau­chen. Am Strand wer­den zudem kos­ten­lo­se Umklei­de- und Dusch­ka­bi­nen angeboten.

Bald schon per­ma­nent eröffnet

Soll­te wäh­rend der Test­pha­se die all­ge­mei­ne Besu­cher­nach­fra­ge sowie die neu­er­li­chen Unter­su­chun­gen der Was­ser­qua­li­tät stim­men, könn­te der Kasai-Rin­kai-Bade­strand schon ab nächs­tem Som­mer per­ma­nent geöff­net haben. Damit ver­bun­den ist auch die Hoff­nung, dass der Stadt­strand ein neu­es Umwelt­be­wusst­sein fördert.

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