Das Single-Café
In Japans Arbeitswelt gilt es stets präsent zu sein für die Firma. Da bleibt nur wenig Zeit, die Liebe des Lebens zu finden (Asienspiegel berichtete). Ein Café im schicken Tokioter Ginza-Quartier will den Einsamen und Gestressten zu Hilfe kommen. Aiseki-Café, das «Am-selben-Tisch-sitzen-Café», nennt es sich.
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In diesem neu eröffneten Café gibt es zahlreiche Tische mit zwei Sitzen, einen für die Dame und einen für den Herrn. Die Single-Gäste füllen beim Eingang ein kurzes Formular aus, bestellen und warten bis sie entsprechend platziert werden. Ziel ist es, dass sich Mann und Frau hier einfach kennenlernen und womöglich am Ende ihre Telefonnummern austauschen. Für den Smalltalk bleiben exakt 30 Minuten, danach wird rotiert, so dass die Gäste mit mehreren Personen sprechen können.
Teuer für Männer, billig für Frauen
Für die Personen, die alleine am Tisch warten müssen, gibt es ein Tablet, um sich die Langweile zu vertreiben. Das Blind-Date im Café hat seinen Preis, für den Mann. Dieser bezahlt 2500 Yen (18.50 Euro) für eine Stunde, erhält dafür einen Kuchen und darf soviel trinken, wie er möchte. Jede zusätzliche Stunde kostet weitere 1000 Yen (7.40 Euro). Für die Frau ist es derweil ein billiger Spass. Gerade mal 500 Yen (3.70 Euro) muss sie bezahlen. Sie erhält nicht nur dasselbe, sondern kann auch so lange im Café verweilen wie sie möchte.
Mit diesem Prinzip soll verhindert werden, dass nicht nur Männer das Café belagern. Das Café bietet zudem auch die Möglichkeit an, in kleinen Gruppen zu kommen. Die Betreiber versuchen dann eine entsprechende Gruppe des anderen Geschlechts bei diesen Personen zu platzieren, ganz nach dem traditionellen Kupeltreff-Prinzip, das sich in Japan Gokon nennt (Asienspiegel berichtete).
Keine neue Idee
Die Idee des Speed-Dating in einem gastonomischen Ort ist nichts Neues. Das Restaurantkette Aisekiya ermöglicht bespielsweise seit letztem Jahr die Begegnung mit dem anderen Geschlecht im Restaurant (Asienspiegel berichtete). Dieses Konzept fokussiert sich hauptsächlich auf Gruppen. Die Frauen müssen an diesem Ort gar nichts bezahlen.
Das Aiseki-Café ist zwar offen für Gruppen, fokussiert sich aber vornehmlich auf Einzelgäste, die in am Nachmittag einen kurzen, ungezwungenen Smalltalk mit dem anderen Geschlecht suchen.
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