Leben auf der Schlachtschiffinsel

Eine Marktszene auf Gunkanjima.
Eine Markt­sze­ne auf Gunkan­ji­ma. Screen­shot: youtube/​太平洋旅行社

1887 begann Mitsu­bi­shi, unter der klei­nen Fels­in­sel Hash­i­ma Koh­le abzu­bau­en. Auf der klei­nen Flä­che von 6,3 Hekta­ren ent­stand über die Jahr­zehn­te eine Stadt im Mini­for­mat. Die Japa­ner gab dem Ort den Über­na­men «Gunkan­ji­ma», die «Schlacht­schif­fin­sel». Erst mit dem Auf­stieg des Erd­öls wur­de der Unter­gang der Insel besie­gelt. 1974 ver­lies­sen die letz­ten Ein­woh­ner die Insel.

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Heu­te ist die Rui­nen­in­sel ein Anzie­hungs­punkt für Tou­ris­ten. Im Juli wur­de sie zusam­men mit 22 wei­te­ren his­to­ri­schen Stät­ten der Mei­ji-Zeit (1868 bis 1912) in die Lis­te des UNESCO-Welt­kul­tur­er­bes auf­ge­nom­men (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Vie­le Gebäu­de auf der Schlacht­schif­fin­sel sind jedoch der­art ein­sturz­ge­fähr­det, dass der Zutritt nur auf einem abge­si­cher­ten Abschnitt gestat­tet wird.

Japans verlassene Insel Hashima.
Japans ver­las­se­ne Insel Hash­i­ma. wikimedia/​hisa­gi

Muse­um mit neu­en Einblicken

Ergän­zend zum Insel­be­such gibt es es nun neu das Gunkan­ji­ma Digi­tal Muse­um in Naga­sa­ki. Das Muse­um erlaubt anhand von Fotos und Vide­os sowie Nach­bil­dun­gen einer dama­li­gen Woh­nung und einer Koh­le­mi­ne einen ein­ma­li­gen Ein­blick in das Leben auf der engen Insel, die sich durch eini­ge Beson­der­hei­ten auszeichnete.

So wur­den auf Hash­i­ma im Jahr 1916 die ers­te Wohn­hoch­häu­ser aus Beton gebaut, mit teil­wei­se bis zu 9 Stock­wer­ken. In der Nach­kriegs­zeit erleb­te die Insel ihre Blü­te­zeit. 1959 leb­ten hier bis zu 5300 Men­schen, was rund 1600 Haus­hal­ten ent­sprach. Kein ande­rer Ort wies eine höhe­re Dich­te an Men­schen und Fern­seh­ge­rä­ten in Japan auf. Auf der Insel gab es zudem eine Schu­le, ein Kino, ein öffent­li­ches BAd, einen Markt, einen Schrein oder auch ein Krankenhaus.

Das Muse­um zeigt, dass die Fami­li­en auf Gunkan­ji­ma ein ganz nor­ma­les Leben führ­ten, wenn auch unter spe­zi­el­len Bedin­gun­gen. Gleich­zei­tig blieb die täg­li­che Arbeit in den Koh­le­mi­nen hart und äus­serst gefähr­lich. In den Kriegs­jah­ren muss­ten hier zudem auch Zwangs­ar­bei­ter aus Korea und Chi­na unter schwie­rigs­ten Bedin­gun­gen schuf­ten (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Eine Ergän­zung zum Inselbesuch

Das Gunkan­ji­ma Digi­tal Muse­um ist täg­lich von 9 bis 20 Uhr gehöff­net. Wer es nicht bis Naga­sa­ki schafft, der kann sich inzwi­schen auch anhand eines digi­ta­len 3D-Modells (Asi­en­spie­gel berich­te­te) oder mit Goog­le Street View ein Bild von der unge­wöhn­li­chen Insel machen (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Aus­ser­dem zeigt der Doku­men­tar­bei­trag unten einen leben­di­gen Ein­blick in das dama­li­ge Leben auf Hashima. 

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