Die Rück­kehr des Körperscanners

Ein Körperscanner im Test im Flughafen Kansai.
Ein Kör­per­scan­ner im Test im Flug­ha­fen Kan­sai. Screen­shot: youtube/​@TBS News-i

Schon ein­mal woll­te man den Kör­per­scan­ner für die inter­na­tio­na­len Flug­hä­fen in Japan ein­füh­ren. 2010 fand eine ent­spre­chen­de Test­pha­se statt (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Doch letzt­end­lich schei­ter­te das Projekt.

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Flug­ha­fen­be­trei­ber und Air­lines hät­ten für den Gross­teil der Kos­ten von geschätz­ten 30 Mil­lio­nen Yen (222’000 Euro) pro Gerät auf­kom­men müs­sen. Dies war schlicht­weg zu teu­er. Dann gab es auch noch Beden­ken bezüg­lich der Pri­vat­sphä­re. Die bei der Kon­trol­le ange­zeig­ten Kör­per­kon­tu­ren sei­en zu gut ersicht­lich, lau­te­te der Vor­wurf. Das Pro­jekt wur­de schliess­lich auf Eis gelegt.

Fünf Jah­re spä­ter ist wie­der alles anders, wie die Yomi­uri Shim­bun berich­tet. In den inter­na­tio­na­len Flug­hä­fen Kan­sai, Nari­ta und Hane­da fin­det bis Dezem­ber eine neue Test­pha­se mit vier ver­schie­de­nen Kör­per­scan­nern statt. Nun meint es das Trans­port­mi­nis­te­ri­um offen­bar Ernst. Bereits im nächs­ten Jahr plant es, die ers­ten Maschi­nen in die­sen drei gros­sen Flug­hä­fen ein­zu­füh­ren, sofern es in der Test­pha­se zu kei­nen grös­se­ren Pro­ble­men kommt. Ziel sei es bis zu den Olym­pi­schen Spie­len 2020 die Sicher­heits­mass­nah­men zu verbessern.

Syri­en als Erklärung

Als wei­te­re Begrün­dung für das Umden­ken gibt das Minis­te­ri­um die Tötung der zwei japa­ni­schen Gei­seln Anfang Jahr in Syri­en an (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Und plötz­lich scheint auch die Kos­ten­fra­ge geklärt zu sein. Das Trans­port­mi­nis­te­ri­um wird bei den gros­sen inter­na­tio­na­len Flug­hä­fen die vol­len Kos­ten dafür übernehmen.

Der Scan­ner tes­tet mit Mikro­wel­len­strah­lung den Köper ab, um unter der Klei­dung gefähr­li­che Gegen­stän­de zu fin­den, die auch ein Metall­de­tek­tor nicht fin­den könn­te. Auf dem Kon­troll­mo­ni­tor wird den Beam­ten ledig­lich die Kon­tur der gescann­ten Per­son ange­zeigt. Aus­ser­dem müs­sen die Beam­ten, die in einem abge­schirm­ten Raum das Rönt­gen­bild betrach­ten, das glei­che Geschlecht haben wie der zu unter­su­chen­de Passagier.

Das auf­ge­nom­me­ne Bild wird nach der Kon­trol­le unver­züg­lich gelöscht. Das Minis­te­ri­um sagt, dass die Strah­len­be­las­tung der Maschi­nen so gering sei­en, dass sie kei­ne Gefahr für die Gesund­heit dar­stel­len würden.

Umstrit­te­ne Methode

Ob der Pas­sa­gier wie in den USA die Mög­lich­keit hat, sich alter­na­tiv durch Abtas­ten kon­trol­lie­ren zu las­sen, ist noch nicht klar. Die Richt­li­ni­en, die vor 5 Jah­ren aus­ge­ar­bei­tet wur­den, deu­ten jedoch dar­auf hin. Damals wur­de auch betont, dass man die Pri­vat­sphä­re mit wei­te­ren Mass­nah­men schüt­zen wolle.

Beson­ders in den USA sind die Ganz­kör­per­scan­ner ein fes­ter Bestand­teil bei der Kon­trol­le in den inter­na­tio­na­len Flug­hä­fen. In vie­len Län­dern in Euro­pa setzt man der­weil noch auf die klas­si­schen Metall­de­tek­to­ren. Der Ein­griff in die Pri­vat­sphä­re, gesund­heit­li­che Beden­ken, die hohen Kos­ten, aber auch Zwei­fel am tat­säch­li­chen Nut­zen die­ser Gerä­te und man­geln­de Effi­zi­enz sind die Grün­de für den Verzicht.

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