Geträn­ke­au­to­mat und Schirmverleih

So sieht das Verleih-System aus.
So sieht das Ver­leih-Sys­tem aus. Bild: dydo​.co​.jp

Das Bike-Sharing-Sys­tem hat sich inzwi­schen in fast allen grös­se­ren Städ­ten durch­ge­setzt. In New York, Paris oder Lon­don gehö­ren die öffent­li­chen, auto­ma­ti­sier­ten Fahr­rad-Ver­leih­sta­tio­nen ganz selbst­ver­ständ­lich zum fixen Stadt­bild. Auch in Japan bie­ten Städ­te wie Toy­a­ma, Kana­za­wa oder eini­ge Bezir­ke in Tokio die­se prak­ti­sche Dienst­leis­tung inzwi­schen an.

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Der japa­ni­sche Geträn­ke­her­stel­ler Dydo ver­sucht sich nun in einer Erwei­te­rung die­ses Sharing-Prin­zips. Anstatt Fahr­rä­der will das Unter­neh­men Regen­schir­me aus­lei­hen – und dies noch kos­ten­los. Hier­für stellt Dydo an aus­ge­wähl­ten Geträn­ke­au­to­ma­ten eine Rei­he von Regen­schir­men in einer spe­zi­ell gefer­tig­ten Box zur Ver­fü­gung. Wenn der Regen ein­setzt, darf sich der Pas­sant ganz ein­fach bedie­nen, unab­hän­gig davon ob er sich ein Getränk am Auto­ma­ten kauft oder nicht. 

Eine Fra­ge des Vertrauens

Im Gegen­satz zum Fahr­rad­ver­leih muss man weder Name noch Adres­se hin­ter­las­sen. Den Regen­schirm darf man auch vie­le Tage spä­ter an irgend­ei­nem Geträn­ke­au­to­ma­ten mit ent­spre­chen­der Box zurück­stel­len. In einer ers­ten Test­pha­se hat Dydo 60 Geträn­ke­au­to­ma­ten in der Umge­bung der Geschäfts­stel­le in Osa­ka für den Regen­schirm-Ver­leih aufgerüstet.

Man sei sich im Unter­neh­men bewusst, dass die Regen­schir­me nie wie­der zurück­kom­men könn­ten, wie 47 News berich­tet. Doch letzt­end­lich ver­traue man auf die Ehr­lich­keit der Pas­san­ten. Aus­ser­dem betrach­te man die­se Dienst­leis­tung auch als einen Bei­trag an das Quar­tier. Und ganz neben­bei hat die Akti­on auch einen Wer­be­ef­fekt. Denn auf jedem die­ser schwar­zen Schir­me ragt ein gros­ses Dydo-Logo.

Drei Mona­te wird die Test­pha­se lau­fen. Danach plant das Unter­neh­men, die­sen Ser­vice kon­ti­nu­ie­ru­lich aus­zu­bau­en. Expan­si­ons­mög­lich­kei­ten gibt es genug. Rund 280’000 Geträn­ke­au­to­ma­ten unter­hält Dydo im gan­zen Land.

Ein Weg­werf­pro­dukt

Neben­bei hat das Regen­schirm-Sharing-Sys­tem auch Vor­tei­le für die Umwelt. Denn die Japa­ner kau­fen so vie­le Regen­schir­me wie kei­ne ande­re Nati­on (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Rund 130 Mil­lio­nen sind es jähr­lich. 90 Pro­zent davon sind aus Chi­na impor­tier­te, durch­sich­ti­ge Regen­schir­me aus Plas­tik, die man in jedem Mini­markt für gut 100 Yen bil­lig erwer­ben kann. Berühmt wur­de die­ser Schirm im Wes­ten durch Sofia Cop­po­las Kult­films «Lost in Trans­la­ti­on». Scar­lett Johans­son schlen­dert dar­in mit dem Plas­tik­schirm in der Hand durchs ver­reg­ne­te Tokio.

Doch so kul­tig sie sein mögen: Die Japa­ner behan­deln die­se Regen­schir­me wie Weg­werf­pro­duk­te. Kein ande­res Gut wird so viel in Zügen und an Bahn­hö­fen lie­gen gelas­sen. Für die Bahn­hofs­an­ge­stell­ten und die Poli­zei berei­tet die­se Nach­läs­sig­keit eine Unmen­ge an Arbeit. Jeder ein­zel­ne gefun­den Regen­schirm muss als Fund­ge­gen­stand regis­triert wer­den. Dydos Akti­on könn­te so gese­hen auch ein Bei­trag gegen die­se Weg­werf­men­ta­li­tät werden.

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