Der 30 Millionen-Touristen-Traum
Lange war Japan ein touristischer Geheimtipp. Und so sah das auch die japanische Regierung. Bis 2005 gaben sie sich mit jährlich 5 Millionen ausländischen Besuchern zufrieden. Eine wirkliche Strategie dahinter gab es nicht. Dann begann ein Umdenken. Die ausländischen Touristen wurden plötzlich als wichtige Kundschaft zur Belebung der Wirtschaft erkannt. 2008 wurde schliesslich die japanische Tourismusbehörde gegründet.
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Die Massnahmen zeigten Wirkung. 2010 wurden bereits 8,6 Millionen ausländische Gäste gezählt. Doch nach dem Tsunami und der AKW-Katastrophe brach die Zahl wiederum auf 5,4 Millionen ein. Die Erholung erfolgte jedoch schneller als erwartet. Bereis 2012 war man schon fast wieder auf dem Niveau von 2010. Und seither geht es nur noch steil aufwärts.
Drei Rekordjahre
2013 wurde die Schwelle von 10 Millionen erstmals überschritten. Im letzten Jahr wurde mit 13,4 Millionen ausländischen Touristen ein neuer Rekord verzeichnet (Asienspiegel berichtete). 2015 wird nun das dritte Rekordjahr hintereinander. Von Januar bis September reisten gemäss Statistik der JNTO 14,48 Millionen ausländische Besucher nach Japan.
Es wird erwartet, dass man bereits dieses Jahr nahe an die Schwelle von 20 Millionen kommen wird. Ursprünglich ging man davon aus, dieses Ziel erst 2020 erreichen zu können. Der billige Yen, Visumserleichterungen für die aufsteigenden Länder in Südostasien, der billige Erdölpreis, ein Zuwachs an Billig-Airlines innerhalb von Asien und eine Entspannung in den politischen Beziehungen mit China, dem wichtigsten Markt, (Asienspiegel berichtete) haben zu dieser Beschleunigung beigetragen.
Das neue Ziel
Der Tourismus hat sich zu einem wichtigen Wirtschaftsmotor für Japan entwickelt. Die 20-Millionen-Marke sei entsprechend auch nur ein Zwischenziel, betonte Premierminister Shinzo Abe bei einer Pressekonferenz. Nun wolle man neu 30 Millionen ausländische Gäste pro Jahr nach Japan locken, wie die Sankei Shimbun berichtet. Japan träumt dereinst auf ein Niveau europäischer Top-Destinationen zu gelangen.
Hierfür sollen neue Massnahmen ergriffen werden. Dazu gehört die Wiederbelebung der unzähligen lokalen Flughäfen in Japan, eine beschleunigtes Einreiseverfahren und ein verbesserter öffentlicher Verkehr in den ländlichen Gegenden.
Das wohl grösste Problem, das der Boom derzeit mit sich bringt, ist das knappe Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten. Die Hotels sind stets sehr gut ausgebucht. Die Vermietung von privaten Wohnungen über das Mitwohnportal Airbnb bietet eine gewisse Entlastung. Gleichzeitig befindet sich diese Branche noch immer in einem legalen Grauzone. Auch hier ist die die Regierung daran, neue Lösungen zu finden (Asienspiegel berichtete).
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