Die heimlichen Ersparnisse

Bis heute gilt in vielen japanischen Familien: der Ehemann geht arbeiten und die Ehefrau kümmert sich um den Haushalt und die Erziehung der Kinder. Darüber hinaus verwaltet sie das Geld. Sie erstellt das Budget, gibt dem Mann ein Taschengeld (Asienspiegel berichtete) und legt Familienersparnisse an.
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Daneben gibt es, wie immer im Leben, auch eine undurchsichtige Seite. So ist es kein Geheimnis, dass Ehepartner auch heimlich sparen, auf Japanisch Hesokuri genannt. Nicht selten handelt es sich dabei um verstecktes Bargeld, um möglichst keine Spuren zu hinterlassen.
Gemäss einer aktuellen Statistik der Meiji Yasuda Life Insurance, bei der 1600 verheiratete Personen befragt wurden, legt die japanische Ehefrau in einem Jahr durchschnittlich 1’268’446 Yen (9624 Euro) heimlich zur Seite, wie Jiji News berichtet. Beim Ehemann sind es aktuell 589’058 Yen (4469 Euro).
Die Ursachen
Dieses Ungleichgewicht erklärt, weshalb man den Begriff Hesokuri in der Regel mit der Ehefrau assoziiert. Mit diesen heimlichen Ersparnissen werden gewöhnlich mehrere Ziele verfolgt. Die einen pflegen Hesokuri, um in schwierigen Zeiten, für Notfälle oder fürs Rentenalter einen Notgroschen für sich und die Familie zu haben. Andere wiederum sehen darin ein Taschengeld, um sich hin und wieder etwas Eigenes leisten zu können.
Der wohl viel wichtigere Grund ist jedoch das japanische Eherecht, dass den Besitz eines gemeinsamen Bankkontos nicht erlaubt und somit gewöhnlich der arbeitende Ehemann bevorteilt wird. Die nicht erwerbstätigen Ehefrauen verwalten somit ein Familienkonto, das auf den Ehemann lautet. Das hat zur Folge, dass die Frau nach einer Scheidung nicht selten ohne Geld dasteht. Und so ist Hesokuri für die Ehefrau vor allem eine wichtige Form der finanziellen Absicherung.
Zunahme der DINKS
In diesem Sinne ist Hesokuri eine direkte Folge der traditionellen japanischen Familienstruktur sowie des Eherechts. Dieses Phänomen könnte in Zukunft jedoch an Bedeutung verlieren. Denn in Japan werden die Single-Haushalte (Asienspiegel berichtete) sowie die Doppelverdiener-Ehepaare immer zahlreicher (Asienspiegel berichtete).
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