Ein Notfall-Set mit Stil

Wenn Sie sich in Japan aufhalten, gibt es eine reelle Wahrscheinlichkeit, dass Sie ein Erdbeben erleben werden. Daneben gibt es auch Taifune, Vulkanausbrüche, Tsunami oder Hochwasser. In den meisten Fällen bleibt es bei harmlosen Vorkommnissen. Die japanische Infrastruktur ist zudem gut gegen Naturkatastrophen gerüstet. Doch wie bereitet man sich auf einen grösseren Notfall vor? Die Japaner lernen bereits in der Schule das richtige Verhalten während einer Katastrophe. Über Warnmeldungen im Fernsehen, Radio und Internet halten die Behörden die Bevölkerung auf dem Laufenden und versorgen sie mit wichtigen Informationen.
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Doch als Ausländer, besonders als Tourist, bleibt oft ein Gefühl der Hilflosigkeit im Notfall. Im Gegensatz zu den Japanern wissen viele nicht, wie man richtig zu reagieren hat. Die Warnmeldungen bleiben wegen der Sprachbarriere unverstanden. Und die meisten Handbücher, die einen mit Tipps für den Notfall informieren, sind auf Japanisch geschrieben, auch wenn sich diesbezüglich in den letzten Jahren einiges getan hat (Asienspiegel berichtete).
Gerüstet für die ersten 24 Stunden
Eine innovative Lösung bei der unmittelbaren Katastrophenbewältigung hat die Handelsfirma Koshin Shoji aus Sendai entwickelt – und denkt dabei auch an die Personen, die kein Japanisch sprechen. Mit The Second Aid hat die Firma ein handliches Set erschaffen, das mit dem nötigen Zubehör und Produkten ausgerüstet ist, um die ersten 24 Stunden nach einer Katastrophe zu überstehen, auch wenn rundherum gar nichts mehr funktioniert.
Drei kleinen Instant-Mahlzeiten, drei Trinkwasserportionen, drei Gabeln, einer Toilettenausrüstung mit Toilettenpapier, ein Handtuch, eine Wärmedecke aus Aluminium, in Dosen verpackte Streichölzer, ein Bleistift, eine Schutzmaske und ein Notfall-Handbuch in japanischer und englischer Sprache.

Im Büchergestell anstatt in der Schublade
Notfall-Sets gibt es schon lange, doch das Spezielle an The Second Aid ist die Verpackung, die in einem schlichten wie auch perfekten Design daherkommt. Gestaltet hat es das Design-Büro Nosigner. Mit dieser schönen Erscheinung erhoffen sich die Macher nicht nur gute Umsätze, sondern auch eine verbesserte Nutzung. Anstatt dieses irgendwo in eine Schublade unauffindbar zu verstecken, soll The Second Aid dank des Designs auch an prominenten Orten im Haus platziert werden, wo es für den Notfall stets in Griffweite ist.
Auf die Idee für das Notfall-Set kam die Handelsfirma nach dem Erdbeben und dem Tsunami am 11. März 2011, als die Stadt Sendai unter einem längeren Strom- und Gasunterbruch zu leiden hatte. Dabei fiel auf, dass gerade die ersten 24 Stunden nach der Katastrophe die schwierigsten sind. Zumindest für diesen Zeitraum soll man gut gerüstet sein, so der Gedanke von Koshin Shoji. Eine erste Version des Produktes wurde diesen Sommer erfolgreich lanciert. Daraus ist nun die zweite Version mit englischer Sprache entstanden.
Buchtipp
«In Japan – Der praktische Reiseführer» (Edition 2023) von Jan Knüsel als E-Book, inkl. Corona-Updates und Kurzfilmen. Bei Japanspiegel Shop und Apple Books (CH, DE, A) erhältlich.
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