Ein Passagierflugzeug made in Japan

Zuletzt baute man in Japan vor über 40 Jahren ein kommerzielles Passagierflugzeug. Die Turboprob YS – 11 wurden zwischen 1962 und 1973 produziert. 182 Stück wurden verkauft. Danach fokussierte sich die japanische Luftfahrtindustrie auf die Produktion von Einzelteilen für Flugzeugbauer wie Airbus und Boeing. Nun wagt das Land ein Comeback.
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Mit dem neuen Passagierflugzeug Mitsubishi Regional Jet (MRJ) will die 2008 gegründete Mitsubishi Aircraft Corporation in den hart umkämpften Markt einsteigen. Neben Hauptaktionär Mitsubishi Heavy Industries haben auch die staatliche Entwicklungsbank Development Bank of Japan, Toyota, Sumitomo und Mitsui in dieses Unternehmen investiert. Die Entwicklungskosten betragen rund 300 Milliarden Yen (2,2 Milliarden Euro).
Viel Konkurrenz
Am 11. November hob nun der erste von fünf Prototypen des MRJ zum 90-minütigen Jungfernflug ab – ein historischer Moment für die japanische Luftfahrtindustrie, wie die Nikkei Shimbun berichtete. Ganze sieben Jahre dauerte es vom Entwurf bis zu diesem Moment (Asienspiegel berichtete). Ursprünglich war dieser erste Testflug bereits für 2011 geplant, doch wie üblich in dieser Branche, kam es bei der Produktion zu mehrjährigen Verspätungen.
Die MRJ wird es in zwei Versionen geben. Der kleiner wird rund 70 und der grössere 90 Passagieren Platz bieten, eine Flugreichweite von rund 3700 Kilometern haben und im Wettbewerb mit mittelgrossen Maschinen von Flugzeugbauern Embraer (Brasilien), Bombardier (Kanada), Suchoi (Russland) und Comac (China) stehen.
400 Bestellungen
Die Testphase wird noch weitere zwei Jahre andauern. 2017 soll die erste marktreife Maschine der japanischen Airline ANA ausgeliefert werden. Das Interesse für diesen Regionaljet scheint da zu sein. Mitsubishi Aircraft Corporation spricht von zurzeit 400 festen Bestellungen und Reservationen von sechs Fluggesellschaften, wie die Asahi Shimbun berichtet. Das Unternehmen peilt langfristig 2500 Bestellungen an.
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